RTL lässt am Sonnabend erstmals Kandidaten in einem Gesangsduell antreten. Mit der neuen Regel reagiert der Sender auf eine Castingschwester.

Hamburg/Köln. Im "Überlebenskampf" seines einstigen Casting-Aushängeschildes scheinen RTL viele Mittel Recht: Für die fünfte Mottoshow der neunten Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" hat der Kölner Privatsender kurzerhand die Regeln geändert. Statt in Einzelauftritten müssen sich die sechs verbliebenen Kandidaten demnach erstmals in Gesangsduellen beweisen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat RTL diese Entscheidung am Montag getroffen.

Damit orientiert sich DSDS nicht nur an einem in der Castingschwester "The Voice of Germany" (ProSieben/Sat.1) erfolgreich erprobten Kniff, sondern könnte auf diese Weise gleichzeitig einen umstrittenen Kandidaten los werden. Denn in einem der festgelegten Duelle muss der mutmaßlich schwächste Sänger Joey Heindle gegen den favorisierten Luca Hänni ansingen.

Ginge es allein nach den bislang gezeigten Leistungen, müsste der Sieger dieser Paarung schon jetzt feststehen. Denn während der 17-jährige Mädchenschwarm Luca kaum Schwächen zeigte, kämpfte der ein Jahr ältere Joey in den bisherigen Live-Shows wiederholt um den richtigen Ton.

+++ Castingshows: Ein Format schafft sich ab +++

Die fragwürdigen Leistungen des 18-Jährigen sorgten in der vergangenen Sendung sogar für einen handfesten DSDS-"Skandal" . Als sich Joey auf der Bühne mit dem John-Paul-Young-Hit "Love is in the Air" abmühte, verließ Jury-Boss Dieter Bohlen demonstrativ seinen Platz.

Als Bohlen nach wenigen Minuten unter vereinzelten Buhrufen ins Auditorium zurückkehrte, lieferte der selbst ernannte Poptitan die Begründung seines Fernbleibens: "Mit Musik hat das nichts mehr zu tun, ich muss mir das nicht mehr geben. Ich habe Angst um meine Ohren."

+++ Aus der Traum: Lizas Leben nach DSDS +++

Dass hinter der spontanen Regeländerung möglicherweise Bohlen selbst stecken könnte, um Joeys Abschied zu beschleunigen, streitet RTL ab. Und auch Bohlen selbst wird von "Bild" so zitiert: "Ich habe damit nichts zu tun."

Derweil wettert "The Voice of Germany“-Coach Alec Völkel ("The Boss Hoss") gegen den Chef-Juror von DSDS. "Wenn Bohlens Quote runtergegangen ist, kann ich nur hoffen, dass die Zuschauer es leid sind, seine dummen Sprüche zu hören", sagte Völkel dem Magazin "In". Dem 40-Jährigen ist außerdem das neue Format "DSDS für Kids" ein Dorn im Auge. "Erst verdirbt Bohlen die armen Teenager und jetzt sind die Kinder dran. Ich finde das zum Kotzen!“