Nach dem Serien-Tod von Sharlie Sheen übernimmt Ashton Kutcher die Rolle des Frauenhelds in Malibu bei der der Sitcom “Two and a half men“. Die Reaktionen der Fans zum Deutschlandstart fallen unterschiedlich aus.
Berlin/Baden-Baden. Sämtliche Ex-Freundinnen und die Familie kamen zur Trauerfeier von Onkel Charlie. Doch die Mehrheit nicht um zu trauern, sondern um zu überprüfen, ob der Frauenheld auch tatsächlich tot ist. Immer wieder wird die Rede von Alan über seinen Bruder von Zwischenrufen unterbrochen. "Wann können wir ihn sehen. Ich bin nicht so weit gereist um auf einen Sargdeckel zu spucken", hieß es etwa von einer seiner Eroberungen. Und auch rund 4,16 Millionen Zuschauer schalteten den Fernseher ein, um die neuen Folgen "Two and a half men" zu sehen mit Walden Schmidt alias Ashton Kutcher.
Deutlich jünger als sein Vorgänger, nicht unbedingt im Verhalten, aber im Aussehen, liegen auch Kutcher alle Frauen zu Füßen, bis auf seine Ex-Frau. Und da kommt dann Alan ins Spiel, der Walden durchaus nützliche Tipps geben kann und versucht ihn seelisch aufzubauen. Aber Charlies Bruder bleibt dabei in seiner bemitleidenswerten Rolle. Zu guter Letzt verschüttet er den eingeäscherten Charlie über den Teppich des Strandhauses in Malibu.
Bei den deutschen Fans stößt die neue Staffel mit Ashton Kutcher unterdessen auf ein geteiltes Echo gestoßen. Die ersten zwei Folgen der neuen Staffel am Dienstagabend erreichten bei den 14- bis 49-Jährigen rund 4,16 Millionen Zuschauer, das entspricht einem Marktanteil von bis zu 32,1 Prozent, wie Media Control am Mittwoch in Baden-Baden mitteilte. Damit waren die zwei Folgen mit Ashton Kutcher deutlich erfolgreicher als die Sheen-Folgen zuvor. Charlie Sheen hatte 2011 durchschnittlich 1,89 Million Zuschauer dieser Altersgruppe und einen Marktanteil von 14,9 Prozent erreicht. Auch beim Gesamtpublikum lagen die zwei ersten Folgen der neuen Staffel mit 4,12 und 4,81 Millionen Zuschauern (Marktanteile: 12,3 und 15,4 Prozent) deutlich über dem Serien-Schnitt.
Trotz des erfolgreichen Starts sind die Reaktionen im Internet unterschiedlich. Die Kommentar-Spektren reichten auf Facebook, Twitter und StudiVZ von "totaler Schrott“ bis zu "echt lustig“. Innerhalb von zwei Stunden wurden hunderte Meinungen gepostet.
Während einige weibliche User den Einstieg von Frauenschwarm Asthon Kutcher ("Love Vegas“, "Ey Mann, wo ist mein Auto?“) zum Anlass nahmen, die Serie zum ersten Mal einzuschalten, wollen einige eingefleischte Fans künftig nicht mehr am Ball bleiben: "Zu langweilig“, "nicht so witzig wie mit Charlie Sheen“ als Frauenheld und Trunkenbold Charlie Harper, lauteten die Urteile.
Im Vorfeld des Staffelstarts hatten sich mehrere Facebook-Gruppen gegründet, die zum Boykott der neuen Folgen aufriefen und die Rückkehr von Sheen forderten. Dieser war im Frühjahr 2011 nach Alkoholexzessen und einer öffentlichen Beschimpfung des Produzenten Chuck Lorre aus der Serie geflogen.
Sheens Ausstieg wurde von den Sitcom-Fans in allen Internetforen einhellig bedauert. "Two and a Half Men ohne Charlie ist wie Mathe ohne Zahlen“, schrieb ein Nutzer auf Twitter. "Ich vermisse Charlie“, postete eine Nutzerin.
Ob die Fortsetzung von "Two and a Half Men“ nach dem Rauswurf Sheens und dem damit verbundenen Tod der Hauptfigur noch sinnvoll ist, ist umstritten. Einige Fans äußern sich optimistisch, dass es auch mit Asthon Kutcher, der in der Serie den Milliardär und Frauenheld Walden Schmidt spielt, interessant bleibt. Kutcher sei ein würdiger Nachfolger: "Der König ist tot, lang lebe der König! Mir gefällt die neue Staffel. Die neue wird bestimmt super!“, war beispielsweise auf Twitter zu lesen.