Das ehemalige Fräulein-Wunder der Neuen Deutschen Welle bot alte Hits als aufgepeppte Electronummern und viele neuere Songs.

Hamburg. „Ist die wirklich schon 50?“ fragt sich ungläubig mancher der knapp 7000 Besucher, die in die O2-Arena gekommen sind, um das Tour-Heimspiel der Wahl-Hamburgerin live zu erleben.

Ist sie, aber in Punkto Bühnenpräsenz kann sie es noch immer mit der Nena aufnehmen, die sich 1982 im knallroten Minirock mit „Nur geträumt“ an die Spitze der Neuen Deutschen Welle sang. Unablässig läuft und springt sie in pailettenbesetzten Glitzerjeans über die Bühne und haut erstmal ihre aktuelle Patriotismusnummer „Made In Germany“ raus.

Mit alten Hits, auf die hier natürlich alle warten, geizt Nena zunächst etwas. Beziehungsweise bietet sie als modern aufgepeppte Electrorock-Nummern an, die nur bedingt überzeugen.

Immerhin: „Leuchtturm“, „Wunder gescheh’n“, das unvermeidliche „99 Luftballons“ und „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ haben ihren hohen Mitsingfaktor behalten und sorgen für erwartbare Begeisterung, neuere Songs hingegen sitzt das Publikum eher ab. Etwas mehr Retro-Charme hätten es schon sein dürfen.