Harte Töne und mildes Wetter sorgten zum Auftakt des ausverkauften “Rock am Ring“-Festivals am Nürburgring für wehende Haare und gute Laune.

Nürburgring. Es war ein erfolgreicher Festivalbeginn am Freitagnachmittag am Nürburgring. Das Wetter schmeichelte unerwartet mit Sonnenschein und Temperaturen um die 17 Grad. Die angekündigten 85.000 Besucher des lange ausverkauften Festivals ließen sich von Tom Beck, Steel Panther, Destination Anywhere und den Tribes in Festival-Laune versetzen.

Am frühen Abend brachte die US-Metal-Band Lamb Of God die Alternastage zum beben. Die Richmonder um die Brüder Chris und Willie Adler begeisterten mit einer Mischung aus schnellen und groovigen Stücken. Motiviert von den vorgetragenen Songs der vier letzten Alben "Resolution", "Wrath", "Sacrament" und "Ashes Of The Wake" gaben sich die zahlreichen Fans durch Circle Pits und Crowdsurfing ihrer Stimmung hin. Bei "Walk With Me In Hell", "Set To Fail", "Now You’ve Got Something To Die For" und "Laid To Rest" kam der schon zu der Zeit überfüllte Platz vor der zweitgrößten Bühne des Rings in Bewegung.

Weiter auf der Alternastage präsentierte Killswitch Engage ihren neuen/alten Sänger Jesse Leach, der Howard Jones nach zehn-jähriger Bandzugehörigkeit ersetzt. Die offensichtliche Freude an ihrem Auftritt zog die Besucher in ihren Bann, die headbangende Menge sprang und klatschte im Takt. Durch ihre Fans angesteckt lockerten die fünf Musiker aus Massachusetts die Stimmung mit Späßen und Geplauder auf. Unter anderem erklärte Gitarrist Adam Dutkiewicz, seine Liebe zu Deutschland läge an der deutschen Braukunst. Sänger Jesse hingegen fiel ein als Flash Gordon verkleideter Pogo-Tänzer besonders ins Auge.

Wie viele der Rock-am-Ring-Bands ist auch Killswitch Engage auf Deutschland-Tour und rockt am 19. Juni das Gruenspan. Auch auf Tournee mit Stop in Hamburg (12. Juni in der Großen Freiheit 36) und zurück am Ring war die US-amerikanische Alternativ-Rock-Band Evanescence. Sängerin Amy Lee betörte am Abend mit ihrer energischen Stimme die Alternastage. Mit einer musikalisch härteren Setlist konnten sich Evanescence gut hinter den brachialeren Machine Head behaupten. Mit dem Opener "What You Want", dem Publikumsliebling "Going Under", "Heart Of Stone", "Never Go Back", "The Change" und "Sick" brillierte Sängerin Amy mit ihrem klaren Mezzosopran. Auch bei "Lithium" und "The Other Side" zeigte sie, dass sie vor einem gut gefüllten Festival-Platz ausweitende Vibratos singen und die Stücke dazu am Klavier begleiten kann.

Nach einem gelungenen Freitagabend lassen die zwei weitern Spieltage mit Shinedown, Tenacious D mit Schauspieler Jack Black, Headliner Metallica und den Toten Hosen, As I Lay Dying und Deichkind weiterhin Großartiges erwarten.