Hamburg. Berliner Rapper fährt Attacke auf Samy Deluxe, Beginner und andere. Auch Böhmermann bekommt sein Fett weg. Nur ein Act erhält Respekt.

Der Streit um Street-Credibility ist so alt wie die Hip-Hop-Kultur selbst. Jetzt spricht einer der erfolgreichsten deutschen Rapper nahezu der kompletten Hamburger Szene die Glaubwürdigkeit ab.

"Hip-Hop in Hamburg fing an mit 187 Straßenbande und Nate 57. Das ist Tag eins Hamburg-Rap, alles davor war kein Rap", urteilt Fler in einem Interview mit dem Magazin Backspin - ausgerechnet im Rahmen seines letzten Gigs in der Hansestadt Ende Februar.

Vor allem die bekanntesten Hamburger Vertreter wie Samy Deluxe, Beginner oder Dendemann sind dem Berliner ein Dorn im Auge. "Samy, pfffff. Er kann rappen, aber er repräsentiert nicht die Leitkultur, nicht die Straße - das, was Rap bedeutet", sagt Fler. "Warum rappt Samy nicht über das schöne Leben in Mallorca?"

"Ihr habt es nie verstanden"

Hamburgs Vertretern des Genres sei gemein, dass sie von Dingen erzählten, die sie nicht selbst erlebt hätten und damit lediglich den Massengeschmack bedienten. Lediglich die Gruppe 187 Straßenbande aus St. Pauli verkörpere die Rapkultur so, wie sie Fler versteht.

Als der Interviewer wissen möchte, ob etwa auch die Beginner mit Frontmann Jan Delay nicht zum Hip-Hop zu zählen seien, sagt Fler: "Nein, weil sie die Leitkultur und die Straße nicht repräsentiert haben. Das war nie Hip-Hop, und ihr habt es nicht verstanden."