St. Pauli gegen Hansa Rostock: Seit Jahren kommt es immer wieder zu schweren Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern. Mit einer groß angelegten Razzia geht die Polizei am Dienstagmorgen gegen Anhänger des FC Hansa Rostock vor.

Rostock. Die Rostocker Staatsanwaltschaft geht mit einer groß angelegten Durchsuchungsaktion gegen gewaltbereite Fußballfans im Umfeld des FC Hansa Rostock vor. Wie eine Sprecherin der Bundespolizei am Dienstag in Rostock sagte, begannen am Morgen 38 Durchsuchungen in Wohnräumen Verdächtiger in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Berlin und Brandenburg. Die Beamten sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz.

Gegen die Beschuldigten werde wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Schwerpunkt der Razzien sei Rostock. Hintergrund seien unter anderem ein Überfall auf eine Band in der Rostocker Zuckerfabrik bei einem Konzert im November 2012 und eine Auseinandersetzung im niedersächsischen Verden bei einer Reise zu einem Auswärtsspiel des FC Hansa Rostock, wobei eine unbeteiligte Person schwer verletzt wurde.

Bei dem Überfall im November vergangenen Jahres drangen Hansa-Hooligans während eines Konzerts in das Gebäude der Rostocker Zuckerfabrik ein und griffen die dort anwesenden Personen mit Baseballschlägern und Schlagstöcken an. Die Alte Zuckerfabrik ist ein Veranstaltungsort der alternativen Szene Rostocks. Gespielt hatte die Hamburger Hip-Hop-Band "187 Straßenbande", die als Sympathisant des FC St. Pauli gilt. So soll sie in einem Musikvideo ein Trikot des FC Hansa Rostock verbrannt haben. Seit Jahren kommt es zwischen beiden Fanlagern immer wieder zu schweren Auseinandersetzungen.

Ein anderer Fall betrifft Vorkommnisse rund um das Drittligaheimspiel des FC Hansa gegen den Karlsruher SC am 17. November vergangenen Jahres. Dabei wurden Fans der Gäste und von Hertha BSC Berlin, die zur Unterstützung der befreundeten Karlsruher in einem Regionalzug anreisten, bei der Ankunft in Rostock von rund 80 Rostockern mit Steinen beworfen. Der Angriff wurde von der Polizei gefilmt. Im Zuge der Auswertung dieser Aufzeichnungen konnten trotz der Vermummung zahlreiche Tatverdächtige ermittelt werden.