Hamburg . Die Popgruppe spielt ein Konzert zugunsten von Flüchtlingen. Zudem entstand ein Video zum Thema, das Freitag veröffentlich wird.

Birgit Reuther

Intensiv hätten sie diskutiert, erzählt Songschreiberin Sophia Poppensieker, ob und wie sie sich öffentlich zur Flüchtlingskrise äußern wollten. Schließlich sei Tonbandgerät eine Popgruppe, die bisher noch nicht politisch Stellung bezogen hat. „Das ist ein schmaler Grat“, sagt Bassistin Isa Poppensieker. Groß waren die Befürchtungen, das Thema zu naiv, zu dramatisiert, zu unauthentisch darzustellen. Doch letztlich, so erläutert Schlagzeuger Jakob Sudau, überwog der Wunsch, sich klar zu positionieren. Sich stark zu machen für Flüchtlinge. Und ihnen zu begegnen. Auf Augenhöhe.

Die Vier besuchten die Erstaufnahmestelle in der Schnackenburgallee und bemalten mit Menschen aus Syrien und Afghanistan Pappschilder zum Begriff Heimat. Um Kunst und Musik kreisten die Gespräche. Universelle Themen, die direkten Zugang schaffen. Über Schicksalsberichte hinweg.

Tonbandgerät ging mit den Schildern auf Tour durch Deutschland, sprach mit Passanten darüber, malte mit ihnen weitere Botschaften und filmte die Menschen in Berlin, Köln und Hamburg damit. Diese Aufnahmen sind im neuen Video der Band gegengeschnitten mit dokumentarischen Schwarz-Weiß-Szenen, die Thomas Eschg­fäller gedreht hat. Der Filmemacher aus Südtirol hat Flüchtlinge von Bozen bis nach München begleitet.

Das Video gibt es hier ab 12 Uhr

Eindringliche, keineswegs effektheischende, eher still sprechende Bilder sind es, die da zum Song „Ich komm jetzt heim“ zu sehen sind. Das Video feiert am heutigen Freitag Premiere, zugleich startet um 12 Uhr mittags der Vorverkauf für das Benefizkonzert, das die Band am 13. Dezember unter dem Motto „Gemeinsam für Flüchtlinge“ in der Großen Freiheit 36 spielt.

Die reguläre Show einen Tag zuvor ist längst ausverkauft. „Bei dem Benefiz wird vieles anders sein“, verspricht die Band. Tonbandgerät und Team sowie zahlreiche „Special Guests“ verzichten auf ihre Gagen. Zudem werden auch die Booking-Agentur undercover GmbH, der Veranstalter FKP Scorpio, das Team der Großen Freiheit 36 sowie der Security-Dienstleister U-Need ihre Kosten maximal reduzieren. Und Ticketverkäufer eventim.de wird die Vorverkaufsgebühren spenden. Der Erlös soll an die Organisation Pro Asyl gehen.

Die Plakate zum Thema Heimat möchte die Band an diesem besonderen Abend versteigern. Eine Anregung für jeden, über seine Vorstellung von Heimat nachzudenken. Und über das, was Sophia Poppensieker treffend auf den Punkt bringt: „Es geht um Würde.“

Tonbandgerät Benefizkonzert „Gemeinsam für Flüchtlinge“ So, 13.12., 20.00, Große Freiheit 36, 28,20 Euro im Vvk.