Hamburg. Der Ire weist bei seinem Konzert im Stadtpark nach, dass ihm Hamburg am Herzen liegt. Die größte Überraschung gibt’s als Zugabe.
Bekannt geworden ist Glen Hansard als Straßenmusiker im Film „Once“, in dem er mit seiner akustischen Gitarre vor allem Folk gespielt hat. Als er bei seinem Konzert im Stadtpark „When Your Mind’s Made Up“ aus dem „Once“-Soundtrack spielt, brandet schon nach den ersten Takten Beifall auf.
Doch der irische Sänger und Gitarrist ist alles andere als ein Softie: Hansard kann rocken und macht das bei vielen der 24 Songs, die er auf seiner Setliste hat. Im Repertoire hat er auch ein paar Songs, bei denen er sich ohne seine exzellente Band nur mit der akustischen Gitarre begleitet. Durch diesen Wechsel zwischen ruhigen und lauten, schnellen Songs schafft Hansard eine spannende Dramaturgie.
Glen Hansard weist beim Konzert im Stadtpark nach, dass ihm Hamburg am Herzen liegt
Auch lustige Geschichten erzählt Hansard den etwa 3000 Zuhörern zwischendurch wie seinen Traum von Leonard Cohen, aus dem später der Song „Her Mercy“ entstanden ist. Oder von seiner Begeisterung für den gerade laufenden Sommerdom: „Gestern war mein erster freier Tag nach Monaten. Da bin ich auf den Dom gegangen, habe mir Zuckerwatte gekauft und mir vorgenommen, in jedes Fahrgeschäft zu gehen.“ Wie viele Karussells der 53 Jahre alte Künstler geschafft hat, verrät er nicht, aber deutlich wird, dass ihm Hamburg sehr am Herzen liegt.
Mit seiner Aura und seiner ausdrucksstarken, kräftigen Stimme erreicht er jeden im Auditorium. Er wagt es sogar, zur ersten Reihe seiner Fans von der Bühne zu gehen und das irische Volkslied „Rocky Road To Dublin“ ohne Mikrofon zu singen. Seine Fans schnipsen begeistert mit den Fingern mit. Auch die gerade gestorbene Sinéad O’Connor würdigt er mit deren Song „Black Boys On Mopeds“.
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Zum Schluss seines großartigen, zweieinviertel Stunden langen Auftritts gibt es ein paar Songs aus „Once“, darunter auch sein mit einem Oscar ausgezeichnetes Lied „Falling Slowly“. Die größte Überraschung im ausführlichen Zugabenteil aber ist eine Velvet-Underground-Nummer: Hansards Version von „Venus In Furs“ berührt tief.