Beatles-Musical, Hip-Hop-Spektakel, Boogie-Woogie und Open-Air-Kino: Hamburgs beste Termine, für die es noch Karten gibt.

Mit dem „Spektrum“ und dem „Vogelball“ zwei Festivals auf einem Areal erleben, mit der US-Cover-Band Twist and Shout im St. Pauli Theater noch mal in die Ära der Beatles eintauchen oder Deutschlands Poetry-Slam-Stars im Stadtpark lauschen? Alles in der neuen Woche möglich. Dazu zwei Ausstellungen für etwas mehr oder gar kein Geld, 35 Jahre „Boogie Woogie Connection“ und einiges noch mehr.

Kultur-Tipps: Hip-Hop-Stars von heute und morgen und bunte Techno-Paradiesvögel

„Wodka-Energy, Weed und Schweiß, jeder Spast hier drinnen weiß wie ich heiß‘, Rap-Asi-Publikum – ziemlich nice“: Es ist vielleicht nicht die ganz korrekte Beschreibung für das Publikum an diesem Sonnabend, 5. August, beim „Spektrum“-Festival auf dem Dockville-Areal in Wilhelmsburg. Aber Nura hat ja noch mehr Songs als „Von Party zu Party“ und wird schon was finden, ein Blatt nimmt sie ja nur gerollt vor den Mund als Headliner des Tagesfestivals. Mit dabei sind auch Charts-Stürmer Ski Aggu („Friesenjung“), Luciano, Ansu, Babyjoy, Cashmiri und weitere Hip-Hop-Stars von heute und morgen, so wie es beim „Spektrum“ seit Jahren zum guten Ton gehört. Nebenan steigt pünktlich zum Hamburger CSD auch wieder der „Vogelball“, Hamburgs elektronischer Kostüm- und Maskenball für bunte Techno-Paradiesvögel.

„Spektrum“ und „Vogelball“ Sa 5.8., ab 14.00 bzw. 16.00, Dockville Uferpark (S Wilhelmsburg), Reiherstieg Hauptdeich, Karten zu 70,- bzw. 55,- im Vorverkauf; www.spektrum.ms; www.vogelball.de

Interaktiv eintauchen in Frida Kahlos Kunst und Leben

Frida Kahlo gilt als eine der Künstlerinnen der Moderne. Bis Ende August haben Interessierte noch die Möglichkeit, ihr Leben und ihre Kunst zu bewundern. Die interaktive Ausstellung in Ottensen entführt ins Mexiko des frühen 20. Jahrhunderts. Frida Kahlos berühmte Bilder sind mithilfe von Projektionen auf großen Leinwänden zu sehen. Dank dieser Virtual Experience ist Kahlos außergewöhnliches Schaffen auf eine farbenfrohe und intensive Art zu erleben. Außer etwas über ihre Kunst erfahren wird auch einiges über Frida Kahlos Leben, das geprägt war von Einsamkeit, Schmerz und Trauer.

„Viva Frida Kahlo“ bis 27.8., jew. Do–So 10.00 –21.00, United Scene PPSF (S Altona + Bus 2), Gaußstraße 190a, Karten ab 23,-

Fabrik der Künste in Hamm bezieht mit Werken von zwölf Künstlern „Position“

Eines hat sich beim inzwischen weitgehend befriedeten Streit ums Erbe des im Vorjahr verstorbenen Gründers Horst Werner in der Fabrik der Künste nicht geändert: Anfang August ist im Ausstellungshaus in Hamm Zeit für eine Schau von Mitgliedern des Berufsverbandes bildender Künstler Hamburg. Bei dessen jährlichem Projekt „Position“ sind bis zum 13. August Werke von zwölf neuen Mitgliedern des BBK Hamburg zu sehen. Als Kontrast zu konzeptionellen Gruppenausstellungen, in denen sich die Werke einer thematischen oder ästhetischen Vorgabe unterordnen, möchte Kurator Carsten Rabe hier, dass die Ausstellenden getreu einer freien Meinungsäußerung ihre Werke zeigen können. Jedes entspricht einer Stimme im demokratischen Diskurs., das Projekt „Position“ verbindet so die Präsentation von bildender Kunst mit Prozessen des demokratischen Diskurses.

„Position“ bis 13.8., Sa/So 13.00–16.00, Mi–Fr 16.00–19.00, Fabrik der Künste (Bus 112), Kreuzbrook 12, Eintritt frei; www.fabrikderkuenste.de

Die Beatles kehren zurück – bis Mitte September auf St. Pauli

Kein Sommer in Hamburg ohne die Beatles: Nach dem ersten hiesigen Beatles-Festivals „Come Together Experience“ Ende Juni in mehreren Kiez-Clubs (es sollte ursprünglich 2020 zum 60. Hamburg-Jubiläum der späteren „Fab Four“ steigen) heißt es wie zuletzt 2022 direkt neben der Davidwache: „All You Need Is Love“. Als wesentlicher und weitgehend überzeugender Teil jener Revue verbreitet die US-Cover-Band Twist and Shout im St. Pauli Theater 60er-Jahre-Flair. Drei Viertel der Gruppe spielen seit 23 Jahren zusammen, Alan LeBoeuf löste vor 15 Jahren Tony Kishman als Paul McCartney ab. Und so reisen die vier Darsteller (und Musiker) noch mal zurück von 1970, dem Zeitpunkt der Auflösung der Beatles, bis ins Jahr 1960. Mit Stationen in Hamburg, wo ihre Karriere begann und die „Pilzköpfe“ zu Trendsettern wurden. Von „The End“ und „Get Back“ bis zu „Hey Jude“ spielen sie bis Mitte September fast jeden Abend gut 30 Songs. Das muss und sollte reichen – für alte und jung gebliebene Fans ...

„All You Need Is Love“ bis 17.9, Di–Fr 19.30, Sa 15.00 und 20.00, So 15.00, St. Pauli Theater (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 29/30; Karten ab 36,90 zzgl. Geb. in der Hamburger-Abendblatt-Geschäftsstelle, Großer Burstah 18–32, T. 30 30 98 98; www.st-pauli-theater.de

Tonbandgerät spielt „Draussen im Grünen“ in Planten un Blomen

„Irgendwie anders“. Die Hamburger Band Tonbandgerät spielt im Musikpavillon.
„Irgendwie anders“. Die Hamburger Band Tonbandgerät spielt im Musikpavillon. © Fynn Freund

Fünf Jahre und eine Pandemie sind seit dem dritten Album „Zwischen all dem Lärm“ vergangen, doch das Hamburger Trio Tonbandgerät weiß auf der aktuellen Single „Happiness Comes in Waves“: Das Glück kommt in Wellen. So ein Schub Emotionen schwappt auch am 11. August in der Reihe „Draussen im Grünen“ in den Musikpavillon von Planten un Blomen: Die drei Bandmitglieder Sophia, Ole und Jakob verwandeln das Areal unter den Kastanien in einen „Beckenrand“ und bringen Melodie, Spielfreude, aber auch Nachdenklichkeit von „Irgendwie anders“ bis „So wie mit 19“.

Tonbandgerät Fr 11.8., 19.30, Musikpavillon Planten un Blomen (U Messehallen, Bus 35), Eingang Tiergartenstr., Karten zu 41,05 im Vvk.; www.musikvomband.de

Feministisches Drama und bitterböse Komödie fast parallel im Schanzenpark

Die Filmnächte des 3001 Kinos sind vorüber, jedoch laufen im Schanzenpark vom 5. August an weitere Filme über die Leinwand, jetzt unter dem Titel „Schanzenkino“. Am Sonntag, 6. August, haben Sommerkinogänger etwa die Wahl zwischen dem feministischen Drama „Wunderschön“ in Kino 1 und der bitterbösen Komödie „Triangle of Sadness“ in Kino 2. Der Episodenfilm „Wunderschön“ mit und von Karoline Herfurth widmet sich der Lebensrealität von fünf Frauen, die mit ihrem Selbstbild hadern, dem gängigen Schönheitsideal, dem Altern, der Mutterrolle, dem Frausein. Ruben Östlunds Satire „Triangle of Sadness“, Gewinner der Filmfestspiele von Cannes 2022, ist wiederum ein zynischer Kommentar auf die „Schönen“ und Reichen. Damit sich „Wunderschön“ und „Triangle of Sadness“ nicht ins akustische Gehege kommen, werden Dialoge und Filmmusik die Zuschauer per Kopfhörer erreichen. Dafür sind zehn Euro Pfand zu entrichten.

„Wunderschön“ und „Triangle of Sadness“ So 6.8., 21.15 bzw. 21.30, Schanzenpark (U/S Sternschanze), Sternschanze 1, Karten zu 11,-; www.schanzenkino.de

Acht Boogie-Woogie-Meister am 8.8. an 88 Tasten

Mister Boogie Woogie: Axel Zwingenberger.
Mister Boogie Woogie: Axel Zwingenberger. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Der „achte Achte“ ist in Hamburg seit 35 Jahren für die 88 Tasten der Klaviatur reserviert: Seit 1988 feiern Musiker und Bluesfreunde an jenem Tag in der Altonaer Fabrik die „Boogie Woogie Connection“. Auch an diesem 8. August, einem Dienstag, gibt es wieder einen ganzen Abend lang ungezähmte Rhythmen, applauswürdige Improvisationen und Triller en masse. Neben Gastgeber und Boogie-König Axel Zwingenberger, der in diesem Jahr sein 50. Bühnenjubiläum feiert, sitzen zum wiederholten Male Günther Brackmann, Jo Bohnsack und der Däne Lasse Jensen in der Fabrik am Klavier. Erstmals zu Gast sind Frankreichs bester Blues-Pianist Julien Brunetaud und „Boogiekathi“ Katharina Alber aus Tirol.

„The Hamburg Boogie Woogie Connection“ Di 8.8., 20:00, Fabrik (S Altona), Barnerstr. 36, Karten zu 34,- im Vorverkauf; www.fabrik.de

Kultur-Tipps: Wettkampf der besten Poetry-Slammer auf großer Stadtparkbühne

Am Freitag, 11. August, ist es wieder so weit: Das Label Kampf der Künste präsentiert renommierte Poetry-Slammer aus der ganzen Republik. Im Stadtpark treffen die Besten der Szene aufeinander, unter ihnen Patrick Salmen, Jean-Philippe Kindler und Mona Harry. Sie entführen das Publikum in ihre Welt der Poesie. Die Künstlerinnen und Künstler tragen eigens verfassten Texte vor, eine Publikums-Jury bewertet wie sonst im Theatersaal üblich bei der Hamburger Freiluft-Variante die Texte und kürt die Gewinner. David Friedrich, in Hamburg lebender deutschsprachiger Meister in Poetry-Slam 2021, moderiert die Freiluft-Sause der Worte.

„Best of Poetry Slam – Open Air“ Fr 11.8., 19.00, Stadtparkbühne (S Alte Wöhr, U Saarlandstraße), Saarlandstraße 71, Karten zu 28,50 im Vorverkauf; www.kampf-der-kuenste.de