Hamburg. Das St. Pauli Theater zeigt den Klassiker „Der kleine Prinz“ in diesem Jahr als Weihnachtsmärchen. Über das Stück.

„Wo bin ich gelandet?“, fragt sich der namenlose Flieger (Peter Neutzling) nach dem Absturz seiner Propellermaschine. Dieselbe Frage stellt sich der kleine Prinz (Kim Rosner), der seinen Planeten B612 verlassen hat und vom Himmel gefallen ist. Behutsam nähern sich der Pilot und das in einem silbernen Anzug steckende außerirdische Wesen an und fragen sich gegenseitig erst einmal aus, woher sie denn eigentlich stammen.

Behutsam führt Regisseur Felix Bachmann seine jungen Zuschauer in Antoine de Saint-Exupérys weltberühmte Erzählung „Der kleine Prinz“ ein, dessen Bühnenversion in diesem Jahr im St. Pauli Theater als Weihnachtsmärchen auf dem Programm steht. Der Prinz ist ein neugieriger Kosmos-Bummler, der kreuz und quer durch das All reist und einen Freund sucht. Er lebt nämlich allein auf B612, nur eine dornige und sehr eingebildete Rose (Marina Lubrich) hat dort auch Wurzeln geschlagen.

„Der kleine Prinz“ trifft viele merkwürdige Figuren

Bei seiner Reise trifft der Prinz auf eine ganze Reihe merkwürdiger Figuren wie eine herrschsüchtige Königin oder einen eitlen Mann, der sich im Beifall sonnt – und ihn von den jungen Premierenbesuchern auch reichlich bekommt. Neutzling und Lubrich müssen in zehn verschiedene Rollen schlüpfen, für die Martina Müller fantasievolle Kostüme genäht hat.

Besonders Lubrich glänzt in so unterschiedlichen Rollen wie der einer Kobra oder der eines Fuchses. Auch Kim Rosner spielt sich in die Herzen der Kinder und gibt den Prinzen als zauberhaftes androgynes Wesen. Musik gehört inzwischen zu fast jedem Weihnachtsmärchen: Für den „kleinen Prinzen“ hat Thorben Korn ein paar Songs geschrieben, die er als Keyboarder zusammen mit der Perkussionistin Jo­annie Labelle spielt.

„Der kleine Prinz“ ist sehr aktuell

Exupérys Erzählung ist sehr aktuell, weil er die Konsumwelt und oberfläch­lichen Beziehungen kritisiert. Am Ende gibt es Hoffnung, weil der Prinz in einem Fuchs und im Piloten zwei Freunde findet. Und das ist ganz im Sinne des jungen Publikums: Das Ensemble wird heftig beklatscht.

„Der kleine Prinz“ St. Pauli Theater, läuft bis zum 22.12., Karten ab 18,90 unter T. 47 11 06 66 oder www.st-pauli-theater.de