Hamburg. Die Sängerin trat mit Gitarre und Keyboard auf. Ein bittersüßes Konzert, das nicht nur die niederländische Fangemeinde überzeugte.

Im vergangenen Sommer ist Eefje de Visser bei vielen großen Festivals aufgetreten, doch der kleine Nochtspeicher ist am Donnerstagabend nur mäßig gefüllt: Dabei genießt die 36 Jahre alte Sängerin und Instrumentalistin in ihrer niederländischen Heimat dank ihres melancholischen Synthiepops einen guten Ruf – sie gilt sogar als Visionärin. Im Nochtspeicher tritt sie nun solo auf, mit Gitarre und Keyboard — nicht wie sonst mit Background-Sängerinnen und Band.

Aber das macht nichts: De Visser singt kristallklar und bezaubernd, die Instrumente sind eher nebensächlich. Ihr letztes Album mit dem Titel „Bitterzoet“ — „Bittersüß“ — erhielt begeisterte Kritiken, die Songs sind minimalistisch und episch zugleich, haben häufig einen geradezu „bedrohlichen“ Aufbau.

Eefje de Visser verzauberte das Publikum

Wie in Trance bewegt sie häufig ihre Arme, das Scheinwerferlicht blitzt in ihrem Gesicht auf und das Publikum hört konzentriert ihre schwüle und dennoch tanzbare Musik. Die kryptischen Texte über Beziehungen, immer mit poetischen Verweisen auf Licht und die Sonne, sind besonders beeindruckend - zumindest für diejenigen, die sie verstehen können. Schließlich singt De Visser nur in ihrer Muttersprache. Kein großes Problem, wie sich herausstellt: Mindestens die Hälfte des Saals ist mit ihrer niederländischen Fangemeinde gefüllt.

Der Rest kann wie hypnotisiert die Hüften zu den elektronischen Klängen schwingen. Publikumskontakt gibt es kaum, aber das macht nichts. Es scheint sogar die geradezu mystische Aura ihrer Musik zu verstärken. Dieses Konzert ist ein kleiner Schritt, aber doch ein erster wichtiger für Eefje de Visser bei der Eroberung ihres Nachbarlandes.