Hamburg. 90 Minuten Disco, House, Pop und Soul, tanzen und singen: Roosevelt sorgte beim kurzen Hamburg-Abstecher für einen großartigen Abend.
Mexico City, Guadalajara, Paris, Amsterdam, Rom, Houston, Dallas, Atlanta – und irgendwo dazwischen Hamburg. Dass der Kölner Sänger und Multiinstrumentalist Marius Lauber alias Roosevelt internationale Strahlkraft besitzt, war schon vor sechs Jahren nach seinem Debütalbum „Roosevelt“ klar. Dennoch ist es immer wieder erstaunlich, wie weite Kreise seine Mischung aus Disco, House, Pop, Soul und Acid Jazz reichen. Jüngst hat er sogar die Single „Passion“ mit der funky Gitarrenlegende Nile Rodgers (Chic, David Bowie, Daft Punk) veröffentlicht und sich einen großen Traum erfüllt.
Gruenspan: Roosevelt sorgt für traumhafte Stimmung
Traumhaft ist auch die Stimmung bei Roosevelts Konzert am Donnerstag im fast ausverkauften Gruenspan. Mit den ersten Songs „Easy Way Out“, „Strangers“ und „Fever“ sind zwei Jahre Pandemiepause, die diesen Abend mehrfach aufschoben, Geschichte. Von der ersten bis in die letzte Reihe tanzen alle 900 Fans mit und fühlen die schillernden „Colours“ förmlich, die Roosevelt und seine drei Mitmusiker musikalisch kreieren.
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Besonders hervorzuheben ist dabei sein treuer Bassist Matthias Biermann, der mit seinem pumpenden, knackig-trockenen Groove wie ein Tieftongott über dem insgesamt sehr, sehr guten Sound thront. Roosevelt selber wechselt singend immer wieder zwischen Gitarre, Synthesizer, Snare Drum und Tamburin.
„Night Moves“ beschließt nach 90 Minuten den Abend
Es hat schon eher was von einer House-Party oder einem von Roosevelts DJ-Sets, als sich bei „Feels Right“ alle Arme heben und auf den Beat-Drop warten. Und nach „Montreal“ wird es auf der Setlist doch etwas repetitiv und ravig. Die Hitze wird von den Beats durch den Raum verteilt wie in einem Umluft-Ofen, Roosevelts weißes Shirt klebt wie der Boden im Gruenspan.
Die Hüllen der CDs und Kassetten (!) mit am Fanartikel-Stand fangen schon an zu beschlagen. Aber da ist es mit den beiden Zugaben „Music Sounds Better With You“ (Stardust) und „Night Moves“ auch schon geschafft. Ein großartiger Konzertabend.