Hamburg. Vor dem Rathaus spielten schon die Beatsteaks, Revolverheld und Selig “umsonst und draußen“. Warum die Konzertreihe eingestellt wird.

Seit 1988 gehörte das jährliche Rockspektakel auf dem Rathausmarkt zu den Klassikern des Hamburger Konzertkalenders. Drei Tage lang traten Bands „umsonst und draußen“ auf, finanziert durch den Getränkeumsatz.

Auf der Bühne direkt vor dem Rathaus spielten unter anderem die Beatsteaks, Revolverheld, Selig, Die Prinzen, Blues Pills und H-Blockx. Viele Newcomer sammelten dort ihre ersten Open-Air-Erfahrungen vor tausenden Rockfans. Jetzt gaben die Veranstaltenden nicht nur die nach 2020 erneute Absage des Rockspektakels, sondern auch die komplette Einstellung des beliebten Festivals bekannt.

„Eine Erlaubnis zur Durchführung zu erhalten, erwies sich in Zeiten von Corona bereits 2020 als ,kompliziert’. Wir mussten unseren Termin seitdem drei Mal verschieben. Für den anvisierten nächsten Termin Anfang September haben wir nach wie vor keine Genehmigung der Stadt“, schreiben Karsten Schölermann, Eva Gugel und Eberhard Gugel in ihrer Mitteilung, „ein ,Rockspektakel’ mit nur maximal 500 sitzplatzgebundenen Besuchern und einem strengen Hygienekonzept ist nicht unsere Vorstellung von ,Rock ’n‘ Roll.’“

Rockspektakel eingestellt – wegen Kultursommer?

Als weitere Schwierigkeit für ihre Veranstaltung neben den aktuellen Corona-Maßnahmen und -Einschränkungen sieht das Organisationsteam, das auch in der Hamburger Clubszene (Knust, Logo) und beim Hafengeburtstag seit Jahrzehnten fest etabliert ist, den „Hamburger Kultursommer“: „Die Fülle der ,Kultursommer-Veranstaltungen’ hat zu einem erheblichen Überangebot geführt.“

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Weiterhin regen Karsten Schölermann, Eva Gugel und Eberhard Gugel eine Neuerfindung von Hamburgs Freiluftkultur nach einem Ende der Pandemie an , aber „wir gehen nicht davon aus, dass das Rockspektakel wieder kommen wird. Wir möchten das Festival gut in Erinnerung behalten – und geben nunmehr ,den Schlüssel’ für die Fläche zurück. Es war uns eine Ehre den Platz bespielen zu dürfen.“