Mit einem Mix aus Konzert und Comedy präsentierte die Moderatorin ihre dritte Platte “Bekannt aus Funk und Fernsehen“, aber auch ältere Stücke und Cover-Songs. Mit Gast Ina Müller sang sie ein Duett.

Hamburg. "Gibt‘s das auch in groß?" heißt der Song, mit dem Barbara Schöneberger am Sonntagabend ihre Show eröffnet. Und in Bezug auf die Moderatorin und Mutter, Sängerin und Schnellsprecherin, Kurven-Queen und Kulleraugen-Königin der Nation kann die Antwort nur lauten: Nein, nur in noch größer.

Zweieinhalb Stunden führt die 40-jährige Entertainerin ihr Publikum durch einen Mix aus Konzert und Comedy - mal im Petticoat mit hoch gestecktem Haar, mal in bonbonrosa Robe mit offener blonder Mähne. Sie ist schick mit Schnauze. Von Talk-Partner Hubertus Meyer-Burckhardt als "Sängerin der Herzen mit dem Timbre eines Klingeltons" angekündigt. La Schöneberger kontert selbstironisch, dass ihr "Leib- und Magen-Announcer" sie bestimmt später auch noch bei Möbelhauseröffnungen ansagen würde. Wenn es mal mit der Karriere nicht mehr so läuft. Doch davon scheint die gebürtige Münchnerin weit entfernt.

Zum eingängigen Sound ihrer fein aufeinander abgestimmten Band singt sie eigene Stücke wie den Männer-Läster-Song "Mein Mann der Wal" und "Die Erste und die Letzte", eine Hymne aufs eigene Kind ("Du pupst/ich lass die Korken knallen"). Aber auch Coverversionen hat sie im Angebot, etwa Taylor Daynes "Tell It To My Heart" oder "Don't stop the music" von Rihanna. All ihre musikalischen Darbietungen, die zwischen Swing und Soul, Easy Listening und Bossa Nova, Pop und Jazz changieren, wären aber nur die halbe Schöneberger.

"Mein Publikum kennt mich nur auf die Zwölf"

Wenn sie ihren Visagisten als "Fassadenbauer" bezeichnet und die Männer von heute als "rasierte Modeäffchen", dann juchzen vor allem die Frauen im ausverkauften Saal 1 des CCH. Aus Klatschkolumnenklischees haut sie grobe Kalauer heraus. "Mein Publikum kennt mich nur auf die Zwölf", erklärt Barbara Schöneberger dann auch ihrer Gesangskollegin Ina Müller, die unter tosendem Jubel der Zuschauer als Gaststar die silbern glitzernde Bühne betritt. Gemeinsam singen die beiden "Schuld war nur dein Oliba", eine süffisante Ode an den Oberlippenbart. Ihr Bassist trägt dazu trendgerecht einen Conchita-Wurst-Bart zum Umhängen.

Ina Müller bringt dann auch die Idee des Abends augenzwinkernd auf den Punkt: "Ich bin froh, dass sich Dein Programm nur um Dich, Männer und körperlichen Verfall dreht - wie bei mir". Ein Konzept, das am Ende mit Standing Ovations und viel Applaus bedacht wird.