„Kokowääh“-Regisseur Til Schweiger fühlt sich einmal mehr von Filmkritikern „abgestraft“. Doch ein Journalist gibt dem 49-Jährigen Kontra.
Berlin. Mit Filmen wie „Keinohrhasen“ und „Kokowääh“ hat Til Schweiger Millionen von Menschen ins Kino gebracht – von der Filmkritik fühlt er sich jedoch unverstanden. „Wenn jemand in Deutschland versucht, das Publikum zu erreichen, wird er dafür abgestraft“, sagte der 49-Jährige am Montag bei einer Podiumsdiskussion in der Berliner Akademie der Künste.
Das deutsche Feuilleton habe ihn über Jahre hinweg systematisch „niedergeschrieben“, klagte Schweiger. Deshalb habe er sich seit dem Film „Keinohrhasen“ (2007) entschieden, neue Produktionen nicht mehr vor dem Start der Presse vorzuführen. „Ich beschütze sie vor diesen Angriffen“, sagte er. „Ich sehe das nicht ein, Euch die Filme umsonst zu zeigen.“
Der Filmkritiker der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Andreas Kilb, wies die Vorwürfe zurück. „Du kämpfst gegen einen Feind, den es gar nicht mehr gibt.“ Die Unterscheidung zwischen Kunst- und Publikumsfilm sei längst überholt. Eine Filmkritik sei jedoch keine Werbung, sondern eine besondere Art der Erzählung, in die das Urteil über den Film mit einfließe.
Til Schweiger gehört mit seinen publikumswirksamen Komödien zu den erfolgreichsten deutschen Filmproduzenten. Diese Woche kommt als Fortsetzung „Kokowääh 2“ in die Kinos.