Berlin/Hamburg. Mit dem Monolog “Unterwerfung“ sorgte er für Begeisterungsstürme am Schauspielhaus. Jetzt darf sich der 68-Jährige noch einmal freuen.
Für seinen fulminanten Monolog in „Unterwerfung“ nach dem umstrittenen Roman von Michel Houellebecq am Hamburger Schauspielhaus ist Edgar Selge zum „Schauspieler des Jahres“ gewählt worden. In der traditionellen Umfrage der Zeitschrift „Theater heute“ gaben sieben von insgesamt 43 Kritikern dem 68-jährigen Schauspieler ihre Stimme.
„Edgar hat diese Würdigung mehr als verdient. Er füllt die Rolle des François grandios aus – für mich ist er die absolute Idealbesetzung“, sagte Regisseurin und Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier am Donnerstag in Hamburg. "Ich freue mich sehr über die Auszeichnung, denn gerade diese Arbeit liegt mir besonders am Herzen“, sagte Selge, der zuvor auch als einarmiger TV-Kommissar Jürgen Tauber in der ARD-Serie "Polizeiruf 110" bekannt wurde.
Seit der Premiere im Februar 2016 stand Selge in "Unterwerfung“ bereits 30 Mal vor ausverkauftem Haus auf der Bühne, Kritiker bezeichneten die Soloperformance von Selge als „Theaterereignis der Saison“. Wegen der großen Nachfrage hatte das Schauspielhaus Zusatzvorstellungen angesetzt und erstmals seit der Intendanz von Gustaf Gründgens (1955 bis 1963) auch wieder Stehplätze angeboten. Für die Vorstellungen am 30.9., 5.10., 11.10. und 12.10. sind noch Restkarten erhältlich.
Preise für Berlin, Wien und Peters
Bei der Wahl zum "Theater des Jahres" hatten gleich zwei recht unterschiedliche Häuser aus der Hauptstadt die Nase vorn. Die Berliner Volksbühne und das Maxim Gorki Theater erhielten jeweils sechs der Kritiker-Stimmen.
"Darstellerin des Jahres" (6 Stimmen) wurde nach Angaben vom Donnerstag die 44-jährige Burgschauspielerin Caroline Peters („Mord mit Aussicht“). Zur Inszenierung des Jahres wählten die Kritiker die Neuinterpretation von Ibsens Drama „John Gabriel Borkman“, die Shootingstar Simon Stone als Koproduktion von Wiener Burgtheater und Schauspiel Basel realisiert hat.