Hamburg. Weil immer mehr Zuschauer die Inszenierung des Stücks “Unterwerfung“ sehen wollen, werden im Theater jetzt sogar Stehplätze angeboten.
Seit der umjubelten deutschsprachigen Erstaufführung des Michel-Houellebecq-Stücks "Unterwerfung" am 6. Februar wurden dem Deutschen Schauspielhaus die Türen eingerannt. Wegen des großen Zuschauerinteresses an dem Bühnenmonolog mit Edgar Selge hat das Hamburger Theater sogar zwei Zusatztermine angesetzt. Da aber auch die beiden April-Vorstellungen umgehend ausverkauft waren, beschreitet das größte deutschen Sprechtheater nun noch einmal neue Wege.
Wie das Schauspielhaus am Freitag mitteilte, werden für die nächsten Vorstellungen von "Unterwerfung" zusätzliche Stehplätze angeboten. Diese seien nicht im Vorverkauf, sondern ausschließlich an der Abendkasse ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn erhältlich. Damit erhöhe sich die Kapazität (1.200 Sitzplätze) um 20 Plätze. Stehplätze im 2. Rang wurden zuletzt in der Intendanz von Gustaf Gründgens (1955 bis 1963) angeboten.
Die aktuelle Intendantin Karin Beier hat mit ihrer Inszenierung von "Unterwerfung" nun einen echten Kassenknüller auf die Bühne gebracht. Alle angesetzten Vorstellungstermine waren innerhalb weniger Stunden restlos ausverkauft, hieß es. Das Stück basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Michel Houellebecq, in dem der Franzose in boshafter Weise den Kollaps der Kultur des Westens beschreibt. Schauspieler Edgar Selge wurde für seine Darstellung von den Kritikern frenetisch gefeiert.