Berlin. Der Filmstar steht für Action pur. Eine Reality-Serie zeigt ihn aber mal von einer ganz anderen Seite – als gluckender Familienvater.
Peter Zander Als Actionstar kann man eigentlich nicht alt werden. Das liegt in der Natur der Sache. Zwei der ganz Großen aber können es einfach nicht lassen und machen immer weiter: Sylvester Stallone, inzwischen 77 Lenze jung, und der zwei Jahre jüngere Arnold Schwarzenegger. Sie, beide Fleischpakete aus den 80ern, machen heute auch schon mal zusammen Action wie in den „Expendables“-Filmen.
Beide haben gerade auch eine Serie veröffentlicht, die ganz auf sie zugeschnitten ist. Bei Stallone ist es „Tulsa King“ auf Paramount+, die ihn als Mafia-Paten zeigt. Bei Schwarzenegger ist es „Fubar“, eine Agentenkomödie auf Netflix, eine Kopie seines Filmhits „True Lies“ , nur dass er hier nicht mit seiner Frau im Einsatz ist, sondern mit Tochter.
Wer hat die bessere Reality-Serie, Sly oder Arnie? Ganz klar Sly. Wegen seiner Frauen!
Das reicht den Altstars aber noch nicht. Von Arnie läuft seit kurzem auch die Dokuserie „Arnold“ auf Netflix, in der er selbst seine Geschichte erzählt. Am heutigen Freitag startet nun eine ähnliche Reality-Serie auf Paramount+ mit Sly. Wobei der seinem Kumpel um gleich vier Naselängen voraus ist.
Weil es nicht nur um ihn geht, sondern auch um seine vier Frauen: Gattin Jennifer und die Töchter Sophie, Sistine und Scarlet. Als Filmstar hat er schon im Ring, im Krieg und in wilder Natur . Aber so hat man Stallone wirklich noch nie gesehen. Als Familienvater. Und als Hahn im Korb.
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Dabei wollte er die Serie erst nicht machen, wie die mittlere Tochter Sistine verrät. „Aber wenn er jetzt eine Kamera sieht, fragt er: Bin ich auch im Bild?“ „Stimmt“, gibt Papa kleinlaut zu. Früher, gesteht er, habe er es genossen, Filme zu drehen. Auch wenn sie Monate dauerten: Es waren Abenteuer für ihn. Und als die Töchter noch klein waren, konnte er nicht so viel mit ihnen anfangen.
Als Scarlet ihren ersten Freund nach Hause brachte, floh der – aus Angst vor dem Vater
Jetzt ist das ganz anders. Inzwischen bleibt er lieber daheim. Bei seinen Liebsten. Aber das ist nicht immer möglich – siehe „Tulsa King“ (in der er auch Scarlet, die dem Beruf ihres Vaters nacheifert, zu sehen ist). Also warum nicht das Eine mit dem Anderen verbinden? So entstand die Idee zu „The Stallone Family“.
Wir sehen den Star bei den Dreharbeiten zu „Tulsa King“. Wir sehen ihn mit Kumpels wie Dolph Lundgren und Al Pacino beim Italiener. Aber wir sehen ihn auch immer wieder zuhaus, bei seinen Mädels. Und die verraten, dass es nicht immer leicht war mit dem Nachnamen.
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Scarlet erzählt von ihrem ersten Freund, den sie mit nach Hause brachte. Dann kam Papa. Und während sie das erzählt, wird eine Szene aus „Rambo“ eingeblendet, wo der mit geladener Pumpgun auftritt. Der Freund rannte ins Auto, raste davon - „und ich sah ihn nie wieder“, so die Tochter.
Auch der Hund der Familie ist mit dabei - und furzt schon mal auf dem Sofa
Wir erfahren auch, dass der Star mit seinen Töchtern „The Bachelor“ guckt. Und dass er „wie ein viertes Kind ist“, wie seine Ehefrau meint. Sie muss es wissen, sie ist seit 35 Jahren mit ihm verheiratet. Das sind herrliche Anekdoten, und sie werden gewürzt mit Szenen aus Stallone-Filmen, aber auch mit Einblicken in höchst private Home Videos der Familie.
Klar, Misstöne gibt es vor laufender Kamera keine. Nicht nur der Vater weiß sich zu inszenieren. Aber wenn mal der Hund auf dem Sofa furzt, wird das nicht rausgeschnitten. So viel Reality darf es dann doch sein.