Hamburg. Die Hamburger Kammersängerin Gabriele Schnaut starb im Alter von 72 Jahren. Womit sie weltberühmt wurde.
Spezialisiert war Gabriele Schnaut auf die hochdramatischen Frauenrollen – viel Wagner, viel Strauss, Puccini, dazu auch sehr gern Zeitgenössisches. Mit dieser kräfteverbrennenden Angstpartien-Mischung wurde sie weltberühmt. Vom klassischen Klischee-Diventum allerdings war die gebürtige Mannheimerin weit entfernt.
Sie hat sich, nachdem sie zunächst Geige studiert hatte, buchstäblich hochgesungen – begonnen als Alt, Zwischenstation als Mezzosopran, Vollendung als Sopran an allen ersten Adressen der Opern- und Festspiel-Welt.
Hamburger Kammersängerin Gabrielle Schnaut konnte „bocksbeinig“ sein
Dabei behielt Schnaut sich immer wieder vor, im Zweifel an ihrer einmal gefassten Meinung zu Regie-Konzepten festzuhalten. „Ich kann auch sehr bocksbeinig sein“, beschrieb sie ihre Einstellung einmal. Der Abschied von Bayreuth war weder freiwillig noch friedlich.
1995 wurde die leidenschaftliche Charakter-Darstellerin Schnaut an der Hamburgischen Staatsoper zur Kammersängerin ernannt, an der Dammtorstraße hat sie unter anderem unter der Leitung von Christian Thielemann die Isolde in der legendären „Tristan“-Inszenierung von Ruth Berghaus gesungen. Auch die Münchner Oper würdigte ihre Strahlkraft mit diesem Ehrentitel. Wie ihre Agentur bestätigte, ist Schnaut im Alter von 72 Jahren gestorben.