Hamburg. Der Kellerclub an der Reeperbahn erweist sich als der ideale Ort für klassischen Sixties-Soul. Das Publikum ist absolut hingerissen.

Es fühlt sich an wie im Apollo, dem legendären Soul-Club an der 125. Straße in New York: Auf der Bühne gibt sich Lee Fields total aus, er schwitzt und stöhnt und schreit seine Songs heraus, seine Band liefert dazu schnelle Rhythmen. Im Parkett und im Rang des Mojo Clubs ist das Publikum total aus dem Häuschen, tanzt, skandiert die Refrains und lässt sich von der Energie mitreißen, die der 72 Jahre alte Soulsänger aus North Carolina entfesselt.

Der Mojo Club erweist sich als der ideale Ort für diesen klassischen Sixties-Soul. Wie sein Idol James Brown improvisiert Fields, dehnt seine Drei-Minuten-Songs endlos und steigert die Intensität bis zum Siedepunkt. Nie hat man den Soul-Senioren besser und vitaler erlebt als an diesem Abend.

Lee Fields: Hamburg feiert den Soul-Senior

Immer wieder fragt Fields die entfesselte Menge „Are You Happy?“ Die Antwort ist leicht: An diesem Abend ist jeder glücklich, der sich ein Ticket für den Altmeister des Southern Soul besorgt hat. Lee Fields und seine exquisite Band sind nicht nur Meister des schweißtreibenden Uptempo-Beats, sondern auch der zu Herzen gehenden Ballade.

Paare umschlingen sich, wenn er „I Still Got It“ oder „Sentimental Fool“ schmachtet. „We want more soul“, ruft das Publikum am Ende des Konzerts und es bekommt mehr Soul. Beim Rausgehen bringt ein männlicher Fan den Abend auf den Punkt: „Mann, war das geil!“