Hamburg. Finnischer Kinofilm “Girls, Girls, Girls“ läuft nun auch auf Hamburger Leinwänden. Der Fokus: Teenager und ihr Liebesleben.

Zugegeben, das ist schon ein sehr merkwürdiger Film aus dem Land des schweigenden Männerkinos.

Nicht nur, dass die drei finnischen Freundinnen Rönkkö (Eleonoora Kauhanen), Emma (Linnea Leino) und Mimmi (Aamu Milonoff) auf der Suche nach Sex stets die Geografie des weiblichen Körpers durchsprechen und durchfingern, als gäbe es im hohen Norden nur triebgesteuerte Teenager, die auf der Flucht aus der Dunkelheit in quietschebunten Partyhöllen samt Quickie im Badezimmer landen.

Kinofilm: Provokante Sprache bietet Kontrast zu biederen Liebesszenen

Nein, so offen-provokant Regisseurin Alli Haapasalo mit „Girls, Girls, Girls“ ihren drei Protagonistinnen eine nicht jugendfreie Sprache in den Mund legt, so bieder gibt sie sich in den Liebes-
szenen, als wären wir mitten im prüden US-Teeniefilm der 70er-Jahre gelandet: Geliebt wird ausschließlich mit Decke über nackter Brust oder gleich komplett in Unterwäsche.

Da soll es wohl um die Angst vor Nähe und Berührung gehen, doch das nimmt dem Film jede Sinnlichkeit, die seine Protagonistinnen so hemmungslos einfordern. Denn sie stehen ja alle so unter Druck: auf der Suche nach dem Koitus oder für den Erfolg im Leistungssport. Zum Abbau dessen gibt es ach so doppeldeutige Dialoge in der Smoothie-Bar, ein bisschen Küchenphilosophie, belanglosen Sex und viel Geschwafel. Bitte wieder die schweigsamen Männer aus Finnland!

„Girls Girls Girls“ 101 Minuten, ab 12 Jahren, läuft im 3001