Hamburg. Hamburgs Kultursenator kündigt neue Hilfen für private Veranstalter in einstelliger Millionenhöhe an – für alle Sparten.

  • Elbphilharmonie-Plaza soll frei zugänglich bleiben
  • Wirtschaftlichkeitshilfen der Stadt weiter zugesichert
  • Kultur-und Finanzbehörde arbeiten an Details

Als Kulturstadt hat die Freie und Hansestadt Hamburg einen gewissen Ruf. Damit dieser nicht verloren geht, gilt es dafür etwas dafür zu tun – das weiß auch die Behörde für Kultur und Medien. Und damit Hamburgs „Leuchtturm“, die Elbphilharmonie, auch weiterhin für alle nicht nur sichtbar, sondern auch begehbar ist, hat sich Senator Carsten Brosda (SPD) zu Jahresbeginn zuversichtlich gezeigt, dass der Besuch der Plaza kostenlos bleibt – wie von der Bevölkerung großteils gewünscht.

Elbphilharmonie-Plaza: 80 Prozent der Gäste kommen von außerhalb

Auch wenn Generalintendant Christoph Lieben-Seutter erst im Dezember überlegt hatte, das Defizit der Betriebsgesellschaft, zuständig für Vermietung von Elbphilharmonie und Laeiszhalle, nicht durch allgemeine Subventionen, sondern per Plaza-Eintritt auszugleichen. Sowohl Lieben-Seutter als auch Brosda wissen, dass 80 Prozent der Plaza-Gäste von außerhalb kommen. Dass die Hamburger auch für diese den kostenlosen Eintritt zahlen, müsse man „als große Geste an unsere Besucherinnen und Besucher begreifen“, sagte Brosda zu NDR 90,3.

Wichtiger aber für die vielen privaten Veranstalter der Stadt ist, wie es nach dem Auslaufen der Wirtschaftlichkeitshilfen aus dem Sonderfonds des Bundes Ende des Jahres weitergeht. Der Fonds war im Juni 2021 mit zunächst 2,5 Milliarden Euro maßgeblich mit Hamburger Hilfe von Brosda und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) im Austausch mit der Hamburger Musikwirtschaft und dem Unternehmen SAP entwickelt worden und dann mehrmals verlängert worden.

Elbphilharmonie-Plaza: Weiter Wirtschaftlichkeitshilfen vom Senat

Dass es für Kulturveranstalter immer noch schwierig ist, das Publikumsverhalten angesichts der Nachwirkungen der Pandemie und Auswirkungen von Energiekrise und Inflation vorab einzuschätzen, ist auch Kultursenator Brosda bewusst. Der 48-Jährige ist nebenbei seit November 2020 Präsident des Deutschen Bühnenvereins, des Bundesverbandes der öffentlichen und privaten Träger der deutschen Theater und Orchester. Viele Besucher planen noch immer recht kurzfristig.

„Deshalb wollen wir die Wirtschaftlichkeitshilfe aus Landesmitteln zunächst fortsetzen“, heißt es auf Abendblatt-Anfrage aus Brosdas Behörde. Und: „Hamburg wird für die Wirtschaftlichkeitshilfen eigene Mittel aus dem Haushalt zur Verfügung stellen.“ Mit einem hohen einstelligen Millionenbetrag sollen in den nächsten Monaten private Kulturveranstaltungen aller Sparten unterstützt werden, in Museen, Kulturzentren, Theatern, Kinos und Musikclubs. Aktuell arbeiten die Kulturbehörde und die Finanzbehörde an den Details.

Weil für die Bewilligung des Geldes die Zustimmung von Senat und Bürgerschaft nötig sind und das Hamburger Parlament turnusmäßig erst wieder am 18. Januar und 1. Februar tagt, scheint für die privaten hiesigen Kultureinrichtungen eine baldige Bewilligung rückwirkend zum 1. Januar am hilfreichsten.