Hamburg. Das Popjahr 2023 wartet mit prall gefülltem Konzertkalender: Ob The Weeknd oder David Hasselhoff, Elton John oder Lizzo.
Es bedarf keiner Glaskugel und keiner prophetischen Fähigkeiten, um eines vorherzusagen: In Sachen Rock und Pop wird 2023 eines mit enormer Superstardichte – bei den Albumveröffentlichungen und auf dem prallen Hamburger Veranstaltungskalender.
Konzerte Hamburg: Bruce Springsteen kommt – The Weeknd auch
Da sind etwa die großen Stadionkonzerte von Bruce Springsteen (15.7.), Metallica (26./28.5.) und The Weeknd (2.7.). Der Boss also mit seiner E Street Band, der einmal mehr sein einmaliges Performer-Können unter Beweis stellen will und wird, man kann da nur optimistisch sein. Trotz Springsteens fortgeschrittenem Alter: 73 ist er mittlerweile. Ist aber eh ein Merkmal gewaltiger Pop-Dimensionen. Die, die derzeit vor ganz vielen spielen, sind meist grau und erfahren.
Metallica zum Beispiel, aber beim neuen Album „72 Seasons“, es erscheint im April, soll es wohl darum gehen, dass die metallenen Musiker um James Hetfield ihrer lange zurückliegenden Jugend die bösen Geister nachträglich austreiben wollen. Vielleicht hilft’s ja.
Was die Open-Air-Festivitäten angeht, ist der Bannerträger der Jugend der kanadische Megastar The Weeknd. Abel Makkonen Tesfaye (so heißt das um ein E verkürzte Wochenende mit bürgerlichem Namen), der den Sound der Gegenwart mit zum Beispiel „Blinding Lights“ maßgeblich mitdefiniert, steht für das pure Heute ohne Nostalgie. Auch mal ganz erfrischend!
Helene Fischer und Elton John im Superstar-Duell
Angesichts ihrer 38 Jährchen ist Helene Fischer, Deutschlands Popschlagersuperwaffe, auch noch eher jung. 2023 wird sie, was Publikumszuspruch betrifft, die unangefochtene Spitzenreiterin sein mit ihrer „Rausch“-Tour. In Hamburg tritt sie in der Barclays Arena auf, gleich fünfmal (11., 12., 14., 15. und 16.4.), was für ein Programm.
Aber wenn wir das mal so sagen dürfen – Elton Johns Abschiedsauftritte an gleicher Stelle (2., 4. und 5.5.), auf seiner „Farewell Yellow Brick Road Tour“, elektrisieren uns mehr. Sir Elton John („I’m Still Standing“) ist einer der Allzeitgrößten. Eine lebende Legende, wie man so sagt. Den wird man vermissen, aber noch ist er ja da.
Lizzo und Dieter Bohlen – Gegensätze allerorten
Robbie Williams wird nach seinem jüngsten Auftritt in der Elbphilharmonie übrigens wieder da sein; 1., 2. und 24.2., ebenfalls Barclays Arena. Britische Popgrandezza allüberall. Hallenkonzerte im Großformat sind außerdem von Lizzo (23.2.), Michael Bublé (17.3.), Max Giesinger (22.3.), David Hasselhoff (23.3.), Johannes Oerding (22.4.), Roger Waters (7.5.), Capital Bra (10.5.), Herbert Grönemeyer (18.5., neues Album „Das ist los“ vermutlich Ende März), Ozzy Osbourne (24.5.) und Peter Gabriel (12.6.) annonciert.
Auch die Sporthalle, Hamburgs so innig geliebte, perfekte Ausführung der miefigen, rumpeligen Mehrzweckklitsche, ist 2023 als „Venue“ (ein zum Schein neues Wort für eine alte Lokalität, genüsslich eingesetzt) für einige Top-Acts gebucht. Der Musiker Jan Böhmermann tritt mit einem Rundfunk-Tanzorchester am 14. Januar auf, es folgen, was bislang bekannte Termine angeht, unter anderem Dieter Bohlen (22.4.), Arctic Monkeys (27.4.) und The Offspring (17.5.).
Depeche Mode kommt – allerdings nicht nach Hamburg
Nicht nach Hamburg kommt Depeche Mode, für Fans gibt es trotzdem gute Neuigkeiten: Martin Gore und Dave Gahan haben sich gefragt, ob sie denn nun ein Duo seien nach dem Tod des alten (na ja, eigentlich gar nicht so alten) Fahrensmanns Andy Fletcher, der im Mai im Alter von 60 Jahren starb. „Memento Mori“ heißt das neue Album Depeche Modes, das schon auf den Weg gebracht war bei Fletchers Ableben. Denk dran, dass du sterben musst also. Gore hat einer Zeitung dann im Interview erzählt, dass Gahan und er der Überzeugung seien, dass sie weiterhin eine Band sind. Die Band Depeche Mode veröffentlicht ihr neues Album voraussichtlich im März 2023.
Kommen wir von den nationalen und internationalen Topstars zum in Hamburg weltbekannten Niels Frevert, dem Mann mit den schönsten deutschsprachigen Songs und Lyrics, der sein neues, am 24.3. erscheinendes Album ausgerechnet „Pseudopoesie“ genannt hat. Am 21.4. gastiert Frevert zum Heimspiel in der Markthalle. Andere Indie-Alben, auf die wir uns in den nächsten Monaten unter anderem freuen, sind „This Stupid World“ von Yo La Tengo (10.2., Konzert am 20.4. im Uebel & Gefährlich), „The Candle And The Flame“ von Robert Forster (3.2., live am 27.3. im Nachtasyl), „Cracker Island“ von Gorillaz (24.2.), „Radical Romantics“ von Fever Ray (10.3.).
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Konzerte Hamburg: Auch das kann man sich in den Kalender malen
Dass das kommende Jahr heiß drehen wird, ist klar – auch dank neuer Alben, von denen wir heute noch nichts ahnen. Viele sind ja, nicht zuletzt wenn sie von den ganz fetten Namen stammen, quasi über Nacht da. Immerhin angekündigt, ohne exaktes Veröffentlichungsdatum, ist für 2023 Neues von Kylie Minogue, Jennifer Lopez, Ed Sheeran, The Killers und Noel Gallagher’s High Flying Birds. Die unermüdliche Lana Del Rey ist dagegen präzise: Ihr sicher sehr tolles neues Album „Did You Know That There’s A Tunnel Under Ocean Blvd“ erscheint am 10. März. Altmeister Bob Dylan legt kein Neu-Werk vor, möge aber für die Retromania und das Geschäft mit Deluxe-Ausgaben stehen. Ende Januar erscheint in der „Bootleg Series“ eine neu gemischte Version des 1997er-Albums „Time Out Of Mind“ mit Outtakes und alternativen Versionen.
Weitere Konzerte in Hamburg, auch hier lediglich in einer Auswahl: Godpeed You! Black Emperor am 19.4. im Uebel & Gefährlich, Haiyti am 25.5. am selben Ort. Zum Stadtpark Open Air sind unter anderem Silbermond (26./27.3.), Mike & the Mechanics (4.6.), OneRepublic (22.6.), Nena (1.7.), Revolverheld (7.7.), Tocotronic (19.8.) und Johannes Oerding (8./9.9.) eingeladen – die noch bessere Nachricht ist: Es werden Hamburg-weit noch viele Live-Termine dazukommen.