Los Angeles. Der US-Amerikaner starb am Sonnabend im Alter von 81 Jahren in Los Angeles. Zu seinem Künstlernamen kam er durch eine andere Jazz-Leggende.
Der US-Jazz-Saxofonist und Komponist Pharoah Sanders ist tot. Seine Plattenfirma Luaka Bop teilte mit, er sei am Sonnabend friedlich im Kreise seiner Familie und Freunde im Alter von 81 Jahren in Los Angeles gestorben. Die Todesursache wurde nicht mitgeteilt.
Sanders war am 13. Oktober 1940 in Little Rock im US-Staat Arkansas geboren worden und hatte seine Karriere zunächst in Oakland in Kalifornien gestartet. Er wurde in den 1960er Jahren bekannt, als er unter anderem in New York mit John Coltrane zusammen spielte. Nach dessen Tod arbeitete er mit dessen Witwe Alice Coltrane weiter, trat dann auch als Solist in Erscheinung.
Sanders veröffentlichte in den Jahrzehnten danach Dutzende Alben, sein letztes mit dem Titel „Promises“ – eine Zusammenarbeit mit dem London Symphony Orchestra und dem DJ Floating Points – im vergangenen Jahr. 2019 war Sanders nach langer Zeit im Hintergrund Teil des Albums „In the Key of the Universe“ von Joey DeFrancesco, das für einen Grammy für das beste Instrumental-Jazz-Album nominiert wurde.
Seinen Künstlernamen bekam Pharoah Sanders von einer anderen Jazz-Legende
Seine Leidenschaft galt seit jeher dem Free Jazz, als ein Highlight gilt sein 1969 veröffentlichtes Werk „Karma“, mit seinem vielleicht bekanntesten Werk „The Creator Has A Master Plan“. Seine spirituelle Musik nahm oft Bezug auf den Islam sowie afrikanische und indische Musiktraditionen. Seinen Künstlernamen bekam Pharoah Sanders, der eigentlich Ferell Sanders hieß, vom Experimental-Jazzkomponisten Sun Ra (Herman Poole Blount, 1914–1993), einem der maßgeblichen Schrittmacher des Free Jazz und Gründer der Formation Sun Ra Arkestra (in Hamburg zu erleben am 13. November in der Elbphilharmonie) verliehen. Zusammen nahmen Pharoah Sanders und Sun Ra 1964 das Album „Featuring Pharoah Sanders And Black Harold“ auf, das ein Meilenstein des Jazz wurde, obwohl es erst viele Jahre später 1976 veröffentlicht wurde.
Im Jahr 2016 wurde Sanders von der Nationalen Stiftung für die Künste in den USA offiziell zum Jazz-Meister ernannt – das ist die höchste US-Auszeichnung für einen Jazzmusiker. Sanders' Motto war: „Ich versuche immer, etwas, das vielleicht schlecht klingt, auf irgendeine Weise schön klingen zu lassen“, wie er 2020 dem „New Yorker“ sagte.