Hamburg. In „Der letzte Ritt nach San Fernando“ arbeiten die Musicals-Stars im Schmidt zum dritten Mal zusammen. Uraufführung ist Donnerstag.

Ihr zehntes gemeinsames Bühnen-Jubiläum haben sie im Vorjahr nicht groß gefeiert. Und das liegt nicht nur daran, dass die singenden Schauspieler Carolin Fortenbacher und Nik Breidenbach auch allein schon einiges anderes auf Beine und Bühne gestellt haben. Fortenbacher nach ihrem Durchbruch im Musical „Mamma Mia“ im Operettenhaus etwa ihr Soloalbum „Zurück zu mir“, den Latino-Abend „La Diva Loca“ und ein Barbra-Streisand-Programm: Breidenbach gab die „Cavequeen“ und solo „Gaaanz ruhig“ sowie bis 2019 dreimal den Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner für die große Tivoli-Show „Pompös“.

Mitverfasst hat er „Der letzte Ritt nach Fernando“, der am Donnerstag Uraufführung im Schmidt feiert. Wiederum mit Carolin Fortenbacher, die 2012 für ihre Rolle als Musical-Diva in „Oh Alpenglühn!“ mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet worden war.

Hamburger Abendblatt: Sie beide kommen offenbar nicht voneinander los: „Der letzte Ritt nach San Fernando“ ist bereits ihr dritter kollektiver Streich. Wie kam’s 2011 überhaupt zur Zusammenarbeit?

Carolin Fortenbacher: Es sollte eigentlich ein Soloabend für mich werden. Doch ich habe damals schnell gemerkt, dass ich einen passenden Bühnenpartner für die „Alpenglühn“-Idee brauchte. Dann kam Nik, und es passte perfekt.

Nik Breidenbach: Man hat uns damals einfach zusammengeschmissen, und es hat sehr gut geklappt – das sollte wohl so sein.

Dass es Sie nach dem Ausflug in die Bergwelt in „Oh Alpenglühn!“ und dem Zwangsaufenthalt im Kellerloch bei „Entführung aus dem Paradies“ in den Wilden Westen zieht, war ja schon seit 2019 geplant. Hat sich nach drei langen Jahren der Reifung der musikalische Schwerpunkt nun geändert?

Breidenbach: Auch wenn wir uns diesmal im wilden, vor allem aber sehr lustigen Westen befinden, geht’s musikalisch wieder quer durch alle Musikrichtungen.

Fortenbacher: Ich denke, das Besondere an unseren Stücken ist, dass es keine musikalischen Schwerpunkte gibt – von Klassik über Country bis Schlager ist tatsächlich alles dabei!

Und in welches Theater-Genre lässt sich denn „Der letzte Ritt nach San Fernando“ einordnen?

Breidenbach: Es ist eine Comedy-Comic-Western-Parodie, musikalisch und völlig durchgeknallt – sozusagen wie „Klimbim‘ im wilden Westen“.

Fortenbacher: Man könnte es auch als eine musikalische Comic-Komödie bezeichnen.

Bei derlei Zwei-Personen-Stücken lernt man sich gewiss besonders gut kennen. Was schätzen Sie nach einem Jahrzehnt künstlerischer Zusammenarbeit besonders anein­ander?

Breidenbach: Dass man sich so gut kennt, ist ein großer Vorteil. Wir können uns immer gegenseitig auffangen. Ich liebe Carolins große Kraft und ihren unglaublichen Instinkt für Komik, natürlich ganz zu schweigen von ihrer enormen Stimme.

Fortenbacher: Nik ist ein wundervoller, vertrauter Mensch für mich – wie Familie. Ich kann mich im Zusammenspiel mit ihm komplett fallen lassen, weil er geduldig und nie bösartig ist. Er ist klug und einfallsreich und nicht nur als Künstler ein sehr vielseitiger Könner.

Muss Regisseur Corny Littmann, der ja ebenfalls zum dritten Mal mit dabei ist, trotzdem mal den Mediator geben?

Breidenbach: Corny hat den perfekten Blick von außen. Er weiß genau, was auf der Bühne funktioniert und hat ein untrügliches Gefühl für das richtige Timing.

Fortenbacher: Außerdem hat Corny denselben Humor wie wir und lenkt uns immer in die richtige Richtung.

„Der letzte Ritt nach San Fernando“ Uraufführung Do 4.8., 19.30 Uhr, bis 9.9., Schmidt Theater, Spielbudenplatz 24/25, Karten ab 27,30: T. 31 77 88 99; www.tivoli.de