Hamburg. Nach zwei Jahren Corona-Pause wurde der Musikclub an der Grindelallee nach dem Betreiberwechsel mit der Band I-Fire wieder eröffnet.

So sieht also das renovierte Logo aus: Statt einem tristen Schwarz an Wänden und Decke begrüßt einen jetzt ein freundliches Frühlingsschwarz. Alles ist also neu beim Alten geblieben, auch bei den Menschen, die den Schuhkarton-Club an der Grindelallee mit Leben und Musik füllen. Der neue Alleineigentümer Karsten Schölermann ist bereits seit 1994 Teil der Clubgeschichte und Neu-Geschäftsführer Chris August gestaltet seit vielen Jahren das Programm. Nur Geschäftsführerin Lea Goltz ist direkt nach Ende ihrer Ausbildung relativ neu im Team.

„Ich will die nächste Generation auf den Weg bringen“, sagte Schölermann bei einer kleinen Wiedereröffnungsfeier am Mittwoch, und verweist damit nicht nur auf Chris August und Lea Goltz, sondern auch auf den Geist des Logos. Hier werden Bands auf ihrem Weg in die Arenen und Stadien geschult, einige davon hängen als Fotos an der Wall of Fame: Oasis, Beatsteaks, Florence & The Machine. Auch Rammstein kokelte bereits hier 1994 am berühmt-berüchtigten Mittelpfosten auf der Bühne.

I-Fire spielte bereits vor 15 Jahren erstmals im Logo

Auf der stehen beim ersten Konzert nach zwei Jahren Pandemie-Pause auch alte Bekannte: Das 2004 in Bergedorf und den umliegenden Gemarkungen gegründete Dancehall-Reggae-Kollektiv I-Fire spielte bereits 2007 im Logo und hat seitdem nahezu jede Bühne der Stadt abgegrast. Beim Wutzrock-Festival in Allermöhe dürften sie Rekordhalter sein. Jedenfalls sind die neun Jungs genau die richtige Band, um das Logo und 150 Fans wieder ins Schaukeln zu bringen. Ganz in weiß gekleidet, knallen sie schon optisch in den schwarzen Saal.

„Der Bass schiebt“ vom gleichnamigen ersten Song an. Das komplette Publikum wackelt mit, tanzt und rückt nach vorne direkt an den Bühnenrand. „Hamburg eiskalt“, heißt es in „Jamaica“. Und da vor der Tür ein frostiger Wind weht, geben sich die Kiffer drinnen im Logo diskret Rauchzeichen. Reggae eben. Nicht alle roten Augen kommen daher nach 90 Minuten, Sitz- und Aufspring-Action bei „Champions“ und der finalen Zugabe „Dabadubadee“ von Freudentränen. Aber glücklich, dass das Logo wieder da ist, sind alle an diesem Abend.