Hamburg/Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die hohe Auszeichnung am 1. Oktober in Schloss Bellevue überreichen. Um wen es geht.
Der Hamburger Theater- und Filmschauspieler Burghart Klaußner erhält den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Die Auszeichnung werde dem 72-Jährigen zum Tag der Deutschen Einheit zusammen mit sechs Frauen und neun Männern verliehen, die sich um die Kultur verdient gemacht hätten, teilte das Bundespräsidialamt am Donnerstag mit.
Alle zusammen hätten sich in herausragender Weise für die Kunst und das von den Corona-Einschränkungen besonders betroffene Kulturleben eingesetzt. Mit ihren Verdiensten förderten sie ein solidarisches Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Orden am 1. Oktober in Berlin in Schloss Bellevue überreichen.
Verdienstorden für Burghart Klaußner
Burghart Klaußner gehört zu den großen Schauspielern Deutschlands – an nahezu allen wichtigen deutschsprachigen Theatern stand er schon auf der Bühne. In vielen seiner Rollen verkörpert der Vizepräsident der Freien Akademie der Künste in Hamburg sehr eindringlich Charaktere, an denen sich die Notwendigkeit gesellschaftlicher Veränderung zeige.
„Mit der Haltung eines Künstlers, der stets die geschichtlichen Zusammenhänge reflektiert und gesellschaftspolitisch engagiert ist, gelingt es Burghart Klaußner immer wieder, sein großes Publikum dazu zu bringen, sich mit den Lehren aus der Geschichte auseinanderzusetzen.“
Verdienstorden: Klaußner's Rollen bleiben im Kopf
Viele seiner (Film-)Rollen sind in das kollektive Gedächtnis eingegangen, etwa jene als Fritz Bauer. Im Polit-Drama von Lars Kraume aus dem Jahr 2015 spielt Klaußner den Frankfurter Generalstaatsanwalt Bauer, der Adolf Eichmann, einen der weltweit meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher, aufspüren, festnehmen und vor ein deutsches Gericht stellen will. Dabei stößt er im Deutschland der späten 1950er-Jahre auch auf behördliche und gesellschaftliche Widerstände.
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Klaußner führt auch Regie (sein Debüt gab er an den Hamburger Kammerspielen), spielte in der Serie „The Crown“, in „Good Bye, Lenin!“, in „Die fetten Jahre sind vorbei“ sowie den oscarnominierten Filmen „Bridge of Spies“ (unter Steven Spielberg) und „Das weiße Band“ (unter Michael Haneke). Er schreibt an seinem zweiten Roman („Vor dem Anfang“ erschien 2018) und lebt mit seiner Familie in Groß Flottbek. Am Deutschen Schauspielhaus ist er wieder am 19. November, 19 Uhr, in der Inszenierung „Reich des Todes“ (Regie: Karin Beier) zu sehen.