Hamburg. „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ handelt von der Entführung des Millionenerben vor fast 25 Jahren. Kinostart ist für 2022 geplant.

Fast auf den Tag genau 25 Jahre nach der Entführung des Hamburger Literaturwissenschaftlers und Millionenerben Jan Philipp Reemtsma haben in Hamburg die Dreharbeiten für den Kinofilm „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ begonnen. Die Produktion ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans des Reemtsma-Sohnes Johann Scheerer, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Montag in Hamburg mitteilte.

Das Buch schildert die Entführung aus der Perspektive des damals 13-jährigen Sohnes und seiner Mutter. Die beiden hoffen, bangen und ringen mehr als vier Wochen lang mit der Polizei, dem Anwalt der Familie und einem engen Freund wegen des Schicksals von Johanns Vater. Sorge, Angst und Langeweile bestimmen den ungewöhnlichen Alltag des Teenagers.

Die Entführung Reemtsmas im Frühjahr 1996, steinreich durch Verkauf seines Erbes aus der größten deutschen Tabakdynastie, war eines der spektakulärsten Verbrechen der bundesdeutschen Geschichte. Reemtsma war nach 33 Tagen Geiselhaft gegen ein Lösegeld von umgerechnet rund 15 Millionen Euro freigelassen worden.

Hans-Christian Schmid verfilmt Buch über Reemtsma-Entführung

Die Hauptrolle des 13-jährigen Johann übernimmt Claude Heinrich („Dark“), seine Mutter Ann Kathrin Scheerer wird von Adina Vetter gespielt. Daneben stehen den Angaben zufolge Justus von Dohnányi, Hans Löw, Yorck Dippe, Enno Trebs und Fabian Hinrichs vor der Kamera.

Regisseur und Autor Hans-Christian Schmid inszeniert das gemeinsam mit Michael Gutmann entwickelte Drehbuch. Kameramann ist Julian Krubasik. Der Film, eine Produktion der Firma 23/5 Filmproduktion GmbH in Koproduktion mit NDR, BR und in Zusammenarbeit mit Arte, soll bis Mitte Mai in Hamburg und Nordrhein-Westfalen gedreht werden. Kinostart ist für 2022 geplant, ins Fernsehen soll er 2023/2024 kommen.