Hamburg. Immer mehr Hamburger Kinos bieten neues Programm an, an vielen Standorten läuft Christian Petzolds „Undine“.
Für Kinofans geht es Schlag auf Schlag. Nachdem die drei Autokinos auf dem Heiligengeistfeld, in Steinwerder und auf der Trabrennbahn während der Schließung der meisten Hamburger Kulturinstitutionen die Ersten waren, die einen Lichtspiel-Betrieb aufnehmen durften, kommen wöchentlich neue „alte“ Kinos dazu. Das Magazin in Winterhude und das Zeise in Ottensen waren bei den Neustarts ganz vorn mit dabei. Auch im Abaton werden wieder Filme gezeigt. Mindestabstand und ein Hygienekonzept sind für sie alle die entscheidende Voraussetzung – und viele Kinos in der Hansestadt bleiben trotz der Erlaubnis weiterhin geschlossen.
An diesem Freitag öffnet das Holi wieder seine Tore. Und auch das Elbe, die Koralle in Volksdorf, das Blankeneser Kino und das Studio sind wieder am Start. „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir unsere Türen wieder öffnen dürfen. Wir haben unsere Gäste sehr vermisst“, sagt der Theaterleiter des Holi, Holger Steinert.
Gleich zu Beginn hat Steinert mit seinem Programm nah am Wasser gebaut, er zeigt Christian Petzolds auf der Berlinale doppelt preisgekrönten Film „Undine“ über eine rätselhafte und gefährliche Frau, die man ganz ähnlich auch aus dem Märchen kennt. Am selben Tag läuft „Die schönsten Jahre eines Lebens“, am Sonnabend kann man nahe dem U-Bahnhof Hoheluftbrücke dann über „Die Känguru-Chroniken“ lachen.
Weltbekannten Besuch bekommt das Autokino „Bewegte Zeiten“
„Undine“ planscht auch im Abaton. Daneben sind dort auch „Der Fall Richard Jewell“, „Eine Geschichte von drei Schwestern“, „Minos – Zwischen Himmel und Hölle“ sowie „Siberia“ zu sehen. Kinder könnte das Animationswerk „Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau“ und der Film „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ interessieren.
Weltbekannten Besuch bekommt das Autokino „Bewegte Zeiten“ am Donnerstag, 16. Juli. Die große kleine Bassistin Suzi Quatro, Star aus der Glamrock-Ära mit Zweitwohnsitz in Hamburg-Niendorf, kommt persönlich auf das Heiligengeistfeld, um dort den Dokumentarfilm „Suzi Q“ über ihr Leben vorzustellen. Eine Deutschland-Premiere ist am 25. Juli „Cody – Wie ein Hund die Welt verändert“. Im Ottenser Zeise laufen unter anderem „Gipsy Queen“ und „Monos – Zwischen Himmel und Hölle“.
Reichlich zu tun hat in diesen Tagen auch Hans Peter Jansen, der nicht nur Chef von vier Hamburger Kinos ist, sondern auch noch zwei in Schleswig-Holstein betreibt. Im Elbe geht er mit „Undine“ und „Die perfekte Kandidatin“ an den Start. In der Volksdorfer Koralle zeigt er „Die schönsten Jahre eines Lebens“. Der läuft ebenfalls im Blankeneser, begleitet von „Der Fall Richard Jewell“ und „Jean Paul Gaultier: Freak & Chic“.
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Im Studio hat Jansen am vergangenen Mittwoch eine Sneak-Preview zu „Undine“ angeboten. Sie wurde sehr gut angenommen. Beide Säle waren ausverkauft. Auf die aktuellen Verhältnisse umgerechnet, bedeutet das: Es kamen 78 Zuschauer, um Hauptdarstellerin Paula Beer beim Tauchen zuzusehen. Das sei eine Auslastung von 33 Prozent, so Jansen, der sich auch mit seiner Kundschaft unterhalten hat. „Die Leute freuen sich, dass die Kinos wieder aufmachen. Sie haben keine Angst“, ist sein Eindruck.
Außer den kleineren Programmkinos zeigen auch die Cinemaxx-Filialen Dammtor und Wandsbek wieder Filme, ebenso wie das Hansa, das Magazin, das Metropolis und das UCI Othmarschen Park. Weiterhin geschlossen sind das 3001, Alabama, Astor, Cinemaxx Harburg, Savoy sowie die UCIs Mundsburg und Wandsbek.
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