Hamburg. Konzerthaus bleibt drei Jahre nach Eröffnung auf Erfolgskurs. Das drückt sich auch in der wirtschaftlichen Bilanz aus.

Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann: Wie die HamburgMusik gGmbH am Freitag bekanntgab, lag die Auslastung in der Saison 2018/2019 im Großen Saal der Elbphilharmonie bei 98,9 Prozent, im Kleinen Saal bei 91,7 Prozent. 904.000 Besucher kamen zu den insgesamt 731 Veranstaltungen, weitere 2,7 Millionen Besucher wurden auf der Plaza gezählt.

Seit der Eröffnung der Elbphilharmonie am 11. Januar 2017 haben damit rund zwölf Millionen Gäste die Plaza besucht, etwa 2,6 Millionen Menschen gingen in die Konzerte (auch ein paar Lesungen und Performances gab es) im Großen und Kleinen Saal.

Besucherzahlen in drei Jahren verdreifacht

Generalintendant Christoph Lieben-Seutter erklärte: "Der auch nach drei Jahren anhaltend hohe Zuspruch ist eine große Freude für mein Team und mich. Besonders glücklich macht uns der Umstand, dass sich in Hamburg nun so viel mehr Menschen für einen Konzertbesuch entscheiden und gerne wiederkommen.“

Im Vergleich zur Saison 2015/2016 (noch ohne Elbphilharmonie) hätten sich in der Saison 2018/2019 die Besucherzahlen in Hamburgs Konzerthäusern (Elbphilharmonie und Laeiszhalle) mehr als verdreifacht.

Auch Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) zeigte sich über die weiterhin positive Entwicklung sehr erfreut: "Der andauernde Erfolg der Elbphilharmonie zeigt, was für ein Juwel die Kulturstadt Hamburg mit dem neuen Konzerthaus bekommen hat.“

Elbphilharmonie und Laeiszhalle mit Überschuss

Die hohen Besucherzahlen korrespondieren mit dem wirtschaftlichen Erfolg der Trägergesellschaften HamburgMusik gGmbH und Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft (ELBG).

Zwar sorgte der künstlerische Betrieb der HamburgMusik vor allem aufgrund aufwendiger Produktionen für ein geringes Jahresdefizit von 30.000 Euro, die Vermietungen durch die ELBG vor allen an externe Konzertveranstalter erbrachten jedoch einen Überschuss von etwa 1,421 Millionen Euro (inklusive Sondereffekte in Höhe von 612.000 Euro).

Unterm Strich bedeutet das: Elbphilharmonie und Laeiszhalle bleiben nicht nur in Sachen Publikumsandrang, sondern auch wirtschaftlich auf Erfolgskurs.

Elbphilharmonie "in der Mitte der Gesellschaft angekommen"

Im Vorwort zum Jahresbericht 2018/19 heißt es dazu: "Diese überaus erfreuliche Entwicklung ist vor allem auf die Begeisterung zigtausender neue Musikfreunde aus Hamburg und der Metropolregion zurückzuführen, für die der Konzertbesuch inzwischen zu einem festen Bestandteil ihres Alltags gehört."

Die Elbphilharmonie sei endgültig "in der Mitte der Gesellschaft unserer Stadt angekommen“.

Jazz und Rock und Pop auf dem Vormarsch

Ein Blick auf das veröffentlichte Datenmaterial bietet eine Fülle interessanter Hintergrundinfos, etwa in Bezug auf das Verhältnis der Laeiszhalle zur Elbphilharmonie.

So fanden in der Elbphilharmonie im Verlauf der Saison 2018/19 insgesamt 731 Konzerte statt (Vorsaison: 690), in der Laeiszhalle waren es 486 (Vorsaison: 470).

Das NDR Elbphilharmonie Orchester trat 66-mal auf, das Philharmonische Staatsorchester kam auf 22 Konzerte, die Symphoniker Hamburg auf 42 und das Ensemble Resonanz auf 16.

Internationale Orchester spielten 58-mal. Stark im Programm der Konzerthäuser vertreten waren auch Jazz (60), Weltmusik (58) sowie Rock und Pop (84 Veranstaltungen).

Plaza-Saisonrekord im September

Insgesamt gab es 1008 Musikvermittlungsveranstaltungen mit 52.302 Besuchern, dazu gehören Instrumentenwelt-Schulworkshops ebenso wie Schul- und Kitakonzerte.

2,218 Millionen Spontanbesuchern auf der Plaza standen 433.000 vorgebuchte Plaza-Tickets gegenüber, 76.000 Interessierte nahmen an den offiziellen Konzerthausführungen teil.

Einen Saisonrekord gab es am 22. September 2018 mit 20.385 Plazabesuchern, am 7. Januar 2019 hingegen waren es nur 1557 – möglicherweise eine Auswirkung von Tief „Benjamin“, das an jenem Montag für Regen und Temperaturen um acht Grad sorgte.

Freude über Currentzis und Rattle

Doch nackte Zahlen sind natürlich nur ein Teil des Ganzen, in der Jahresbilanz spielt auch das künstlerische Programm eine große Rolle.

Und so freut sich Christoph Lieben-Seutter rückblickend etwa über das „schier endlose Defilee herausragender Gastdirigenten“, darunter Teodor Currentzis und Sir Simon Rattle, über „anspruchsvolle thematische Schwerpunkte“ und darüber, dass „im Großen Saal zahlreiche Konzerte mit komponierter Musik des späten 20. und 21. Jahrhunderts nicht nur ausverkauft waren, sondern durchweg auch vom Publikum stürmisch gefeiert wurden“.

Es bleibt dabei: Die Erfolgsgeschichte der Elbphilharmonie (und Laeiszhalle) geht unvermindert weiter.

Karten für fast alle Konzerte und die Magazine über die Elbphilharmonie sind unter anderem in der Hamburger Abendblatt Geschäftsstelle (Großer Burstah 18-32) erhältlich