Hamburg. Beim Stiftermahl im Rathaus wurden Kunst- und Kulturerlebnisse versteigert. Der Klassiker ging dabei für 12.000 Euro weg.

Fast hätte die Schauspielerin Hannelore Hoger, buchstäblich im Handumdrehen, für mehr als 6000 Euro ein paar Gesangsstunden ersteigert. Sie hatte dann aber doch nur auf die glitzernden Deckenkronleuchter im Großen Festsaal des Rathauses zeigen wollen. Ja, so ein erhobener Zeigefinger kann teuer werden beim traditionellen Stiftermahl der Hamburgischen Kulturstiftung, bei dem auch diesmal wieder Kunst- und Kulturerlebnisse versteigert wurden, die man anderswo so nicht kaufen kann.

Der Klassiker, das Zwölf-Personen-Dinner auf der Bühne des St. Pauli Theaters, ging für 12.000 Euro weg, eine Führung durch das British Museum in London war den Geldgebern (ohne Flüge oder Hotel wohlgemerkt) stolze 23.000 Euro wert.

Mehr als 1850 Projekte gefördert

Aber es ist ja nicht (nur) für den Spaß am Bieten, sondern auch für einen guten Zweck: Eine Versteigerungssumme von 128.000 Euro konnte eine sichtlich zufriedene Gesa Engelschall, Geschäftsführerin der Stiftung, diesmal vermelden (insgesamt sind es durch die Spenden der Gäste sogar 263.000 Euro). Mehr als 14 Millionen Euro kamen seit der Gründung zusammen, wie Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in seinem Grußwort erinnerte, mehr als 1850 Projekte konnten seither gefördert werden.

Bei Selleriecreme-Süppchen und Kalbsbäckchen an Graupenrisotto lauschten – neben der solventen Hamburger Gesellschaft – unter anderem Kultursenator Carsten Brosda (SPD), Kamp­nagel-Chefin Amelie Deuflhard, Schauspielerin Catrin Striebeck und Kunsthallen-Direktor Alexander Klar dem Trompetensolo von Tamás Pálfalvi und der Dorothy-Parker-Lesung der Burg­-Schauspielerin Mavie Hörbiger. Und Moderator Yared Dibaba gelang es am Ende tatsächlich, einen Großteil des Publikums zu animieren, gemeinsam „Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn“ anzustimmen.