Hamburg. Das Programm des Hamburger Kino-Festivals bleibt abwechslungsreich. Polit-Thriller „Official Secrets“ läuft gleich zweimal.
Keira Knightley wird leider nicht persönlich nach Hamburg kommen, aber der Polit-Thriller, in dem sie eine Hauptrolle spielt, läuft am kommenden Wochenende gleich zweimal beim Hamburger Filmfest. In „Official Secrets“ geht es um die britische Whistleblowerin Katherine Gun, die 2003 ein streng geheimes Memo der US-Behörde NSA weitergegeben hat. Das Memo schlug vor, kleinere Staaten, die zum UN-Sicherheitsrat zählten, zu erpressen, damit sie für eine Resolution für einen zweiten Irak-Krieg stimmen. Gun wurde festgenommen und schikaniert.
Keira Knightley spielt Katherine Gun als starke Frau mit Haltung, die mit ihrem Verstoß gegen den „Official Secrets Act“ einen illegitimen Krieg verhindern wollte. Was ihr nicht gelang, weil die USA und Großbritannien auch ohne positive UN-Entscheidung in den Irak einmarschierten. Wenn „Official Secrets“ am 4.10. im Cinemaxx Premiere feiert (Beginn 18.15 Uhr) wird zwar niemand von den Schauspielern anwesend sein, doch Katherine Gun selbst kommt zusammen mit dem Journalisten Martin Bright nach Hamburg. Bright hatte das Dokument damals in der Zeitung „The Observer“ veröffentlicht.
Zahlreiche Krimi-Fernsehproduktionen
Besonderer Aufmerksamkeit erfreuen sich die zahlreichen Krimi-Fernsehproduktionen, die beim Filmfest laufen. Lars Becker hat seine neue „Nachtschicht“ vorgestellt, Wotan Wilke Möhring war als Kommissar Falke in einem „Tatort“ zu sehen, und an diesem 1. Oktober ist Charly Hübner auf großer Leinwand zu erleben. Der Protagonist aus dem Ensemble des Deutschen Schauspielhauses spielt im Rostocker „Polizeiruf“ den immer etwas ungelüfteten Kommissar Bukow. Zusammen mit seiner Kollegin König (Anneke Kim Sarnau) muss er den Mord an einer 16-Jährigen klären. Als Gast ist in dieser Folge Angela Winkler als ältere Dame dabei, die sich selbst belastet (21 Uhr, Cinemaxx).
Filmfest Hamburg 2019
Filmfest Hamburg 2019
Im Filmfest-Programm sind heute noch ein paar weitere Perlen zu entdecken – wie die kanadische Feel-Good-Komödie „Juliette“ über eine selbstbewusste 14-Jährige. Juliette ist rothaarig, etwas übergewichtig und hat sehr große Träume. Sie möchte alles, was sie nicht haben kann (19 Uhr, Abaton). Beeindruckend ist auch „A White, White Day“ von Hlynur Palmason. Der isländische Regisseur erzählt das Drama eines Witwers, der die Trauer um seine Frau bis ins Wahnhafte steigert (18.45, Passage).
Cent Erturks „Noah Land“ spielt in der Türkei und handelt von einer Legende, die bis in biblische Zeiten zurückgeht. Die Musik zu diesem Film hat der in Hamburg lebende Pianist Leon Gurvitch geschrieben (16.30 Uhr, Cinemaxx 2). Das Konzert dazu spielt Gurvitch mit seinem Ensemble ebenfalls heute um 19.30 Uhr im Bechstein-Centrum Hamburg im Chilehaus (Pumpen 8).