Hamburg/Berlin. Ensemblemitglied in der Nacht gestorben. Konzert in Eckernförde abgesagt. Mutter zweier Kinder wurde nur 42 Jahre alt.

Die Damen des Hamburger Klassik-Quartetts Salut Salon sind Unterhaltungs-Profis, sie touren weltweit und lassen so gut wie nie einen Auftritt ausfallen. Am Sonnabend aber sagte das Quartett das Konzert in Eckernförde ab. Ensemblemitglied Romy Nagy war in der Nacht gestorben. Die erste Cellistin erlag in Berlin einem Krebsleiden; die Mutter zweier Kinder wurde nur 42 Jahre alt.

„Die letzten zwei Monate waren für sie und für uns ein einziger Kampf“, sagte Angelika Bachmann dem Abendblatt. Sie hatte Salut Salon im Jahr 2000 mit Iris Siegfried gegründet und bildet mit ihrer Geigenfreundin bis heute den Stamm der Gruppe, die dank Charme, Crossover-Musik und ihres sozialen musikalischen Engagements große Popularität genießt. Als „Liebe auf den ersten Blick“, bezeichnete Bachmann das Kennenlernen von Romy Nagy.

Letztes Konzert in Oldenburg

Die Zusammenarbeit begann Ende 2017 nach den ersten beiden Elbphilharmonie-Konzerten und dem Programm „Liebe“. Nagy ersetzte Sonja Lena Schmid, die wegen der Erkrankung der Kollegin indes immer wieder einsprang. Am 3. März spielte Romy Nagy in Oldenburg zuletzt mit Salut Salon, zuvor hatte sie monatelang am neuen Programm „Magie der Träume“ mitgearbeitet, es soll im Sommer 2020 im Thalia Theater Premiere feiern.

Ob Bachmann, Siegfried, Pianistin Olga Shkrygunova und Cello-Ersatz Anna-Lena Perenthaler am Mittwoch in Heerenveen (Niederlande) spielen, entscheidet sich erst am Montag.