Hamburg. Im Metropolis wird das 20. Japan-Filmfest eröffnet. Im Jubiläumsjahr gönnt sich das Filmfest etwas Neues.

Es ist die Zeit der hanseatisch-japanischen Jubiläen. Seit 30 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Osaka und Hamburg, das Japan-Filmfest Hamburg feiert seinen 20. Geburtstag. Freunde des asiatischen Kinos dürfen sich auf ein Programm mit 74 Filmen freuen, eröffnet wird es heute mit der Weltpremiere von Regisseur Akira Nobis „Tunguska Butterfly“ um 20 Uhr im Metropolis. Als Gast steht die Hauptdarstellerin Asami im Programm, insgesamt werden mehr als 50 Filmschaffende aus dem Land der aufgehenden Sonne in Hamburg erwartet.

Die Zeiten, als ein Regisseur wie Akira Kurosawa auch im Westen sehr bekannt war und Shohei Imamura in Cannes die Goldene Palme erringen konnte, sind Vergangenheit. Das Programm richtet sich eher an ein Nischenpublikum. In den vergangenen Jahren kamen dennoch jährlich bis zu 3000 Zuschauer, um sich die Filme anzuschauen, die diesmal im Metropolis, im 3001 und im Studio gezeigt werden. „Es gibt im Kino mehr als nur US-Superheldenfilme. Wir geben nicht auf“, formuliert es Pressesprecher Marald Milling. Die große Genrevielfalt, die sich in einer Mischung aus Unbekümmertheit und Wildheit zeige, faszinieren ihn an diesen Filmen.

„Junge Filmemacher unterstützen“

„Das japanische Kino hat keine Berührungsängste. Wir wollen mit unserem Programm besonders junge Filmemacher unterstützen“, so Milling. Er empfiehlt den Film „When You Wish Upon A Star“, der ab 18 Jahren freigegeben ist und am Freitag, 24. Mai, im 3001 läuft. Erzählt wird von einer jungen Prostituierten, die an ihrem Alltag zu zerbrechen droht, bis sie eine andere junge Frau aus den Fängen ihrer Zuhälter befreien kann. Im Kino erwartet wird der Special-Effects- und Make-up-Experte Yoshinari Dohi, der Ehrengast des Festivals ist. Wie fast alle Filme aus dem Programm wird auch dieser im japanischen Original mit englischen Untertiteln gezeigt.

Im Jubiläumsjahr gönnt sich das Japan-Filmfest etwas Neues. Zum ersten Mal wird am Ende des Festivals ein Publikumspreis in vier Kategorien verliehen. Ausgezeichnet werden der beste Film, die beste Independent-Produktion, die beste Genre-Produktion und eine außergewöhnliche künstlerische Leistung. Vergeben werden die Preise am Sonnabend, 25. Mai, in einer Zeremonie im Metropolis. Zum ersten Mal können Besucher des Japan-Filmfests zudem in einer Filmfest-Lounge einkehren. Sie ist in Pöseldorf in der The Gone Away Bar (Milchstraße 25) eingerichtet und ab Donnerstagabend geöffnet.

20. Japan-Filmfest 22.–26.5.; Karten 9,-/erm. 8,-, Eröffnung 12,-/erm 11,-; Informationen unter www.jffh.de