Hamburg. Auf 100 Seiten gibt es Ein-, Rück- und Ausblicke zum aufregendsten Konzerthaus Deutschlands, Interviews und ganz viel Service.

Geschichte geschrieben hat sie und das nicht zu knapp. Sie hat die Stadt Hamburg und ihr Selbstverständnis verändert; sie hat etliches mehr gekostet als geplant. Und den Verantwortlichen viel mehr Ärger verursacht als in manchen noch so argen Albträumen befürchtet. Jahrelang wurde sie nicht nur herbeigesehnt, sondern auch verflucht und beschimpft. Kalt ließ ihr Auf und Ab auf dem Stimmungsbarometer jedenfalls nur sehr wenige.

Schon vor der Eröffnung der Elbphilharmonie, die mittlerweile gut zwei Jahre zurückliegt, gab es enorm viel über ihre Entstehung zu erzählen und über ihre Möglichkeiten zu erklären, weil alles so neu war und vieles so ganz anders zu werden versprach. Geschichten rund um sie und aus dem neuen Konzerthaus selbst haben immer mit der Musik in seinem Inneren zu tun. Dafür wurde dieses Gebäude gewollt, geplant und gebaut; dass es auch wegen der spektakulären Architektur im Blitztempo zum neuen Wahrzeichen der Hansestadt wurde, ist eine Begleiterscheinung, auf die in den Krisenjahren nur spekuliert werden konnte. Bis es so kam.

Erste Auflage längst vergriffen

Wie die Elbphilharmonie ihren Kulturauftrag erfüllt, haben seit der Eröffnung am 11. Januar 2017 Millionen Menschen aus aller Welt erlebt, bestaunt und fotografiert. Was sie ausmacht und was sie in den ersten zwei Jahren bot, ist nun auf einen Griff als Lektüre erhältlich. „Alles, was man wissen muss – Vol. II“ lautet der Untertitel eines neuen Abendblatt-Magazins, das jetzt erschienen ist. Die 20.000 Exemplare des Magazin-Erstlings – erschienen, als der „wunderbare Wahnsinn“ (Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider im Vorwort) begann – sind längst vergriffen. Zeit für ein Update auf mehr als 100 Seiten. Zeit für andere Blicke auf und hinter die Kulissen. Bei diesen Perspektiven dürfen spektakuläre Fotos vom Zusammenspiel aus Form und Funktion nicht fehlen, sie zeigen das Gebäude im Umfeld der HafenCity, und sie betonen die ästhetische Einmaligkeit.

Die Auswirkungen der ersten Spielzeiten auf das klassische Thema Musikstadt Hamburg sind schon jetzt erstaunlich. Abendblatt-Redakteurinnen und -Redakteure erinnern an ganz spezielle Momente. Und wie ist es, wenn man als dauerdiensthabender Abendblatt-Musikkritiker seine Abende fast öfter im Großen Saal anstatt in der eigenen Wohnung verbringt? Elbphilharmonie-Intendant Christoph Lieben-Seutter berichtet in einem Interview über die Arbeit und das Vergnügen, das man mit der Programmplanung haben kann; ein weiterer Ortstermin zeigt und beschreibt, wo und wie der Wiener arbeitet. Der neue NDR-Chefdirigent Alan Gilbert aus New York kommt zu Wort. Und was passiert hinter der Bühne, während auf ihr ein Konzert abläuft?

Zehn Konzerte waren ganz besonders

Die Elbphilharmonie-Orgel stammt aus Bonn, die Titularorganistin Iveta Apkalna, die ebenfalls porträtiert wird, aus Lettland. Unter den Hunderten Konzerten, die in den Sälen der Elbphilharmonie stattfanden, waren zehn ganz besonders.

Wie erstellt man einen Spielplan für ein besopnderes Haus?
Wie erstellt man einen Spielplan für ein besopnderes Haus? © HA | Ha

Dass dieses Gebäude nicht nur Spielstätte, sondern auch Kulisse kann, daran erinnert das Prominenz-Register; einige haben sich in den Gästebüchern verewigt. Kein Konzertsaal ohne Flügel – wie die Steinway-Instrumente dort landeten, wird nacherzählt.

Kein Konzertsaal ohne Flügel – wie die Steinway-Instrumente dort landeten, wird nacherzählt.
Kein Konzertsaal ohne Flügel – wie die Steinway-Instrumente dort landeten, wird nacherzählt. © HA | Ha

Die Schweizer Elbphilharmonie-Architekten Jacques Herzog und Pierre de Meuron sind auch für ihre Detailversessenheit bekannt, doch die Ideen für eine wichtige Kleinigkeit im Backstage-Bereich hatte jemand anderes: die Instrumentenablage ist nicht aus Basel, sondern made in Hamburg. Die Grundsatzfrage „Was wird aus der guten alten Laeiszhalle?“ betont die Wichtigkeit des Schwester-Baus am Brahms-Platz. Andere Debatten-Themen sind die Suche nach Karten und die Fragen, ob wann wo applaudiert werden darf oder lieber nicht.

Natürlich inklusive: ein Service-Teil. Was ist wo, wie kommt man hin, und wo erhält man wie die extrem begehrten Eintrittskarten? Welche gastronomischen Angebote gibt es in der Nachbarschaft, und wie ist das Hotel unter dem Wellendach? Lektüre-Tipps, Geschenk-Empfehlungen und ein Überblick über die CDs, die bislang dort aufgenommen wurden, runden das Magazin ab.

„Elbphilharmonie – Alles, was man wissen muss – Vol. II“ ist in der AbendblattGeschäftsstelle (Großer Burstah 18–32), auf www.abendblatt.de/magazine und unter Tel. (040) 333 66 999 erhältlich sowie bundesweit im Zeitschriften- und Buchhandel. Das Magazin kostet 9 Euro über das Abendblatt und für Abonnenten 7 Euro.