Hamburg. Außerdem plant das Haus in der neuen Spielzeit mit Stücken des Autors Joachim Meyerhoff und einem echten Kinderbuch-Klassiker.

Es ist ein kleiner Coup, den das Altonaer Theater da an Land gezogen hat. Fast anderthalb Jahre hat die Dramaturgie sich um die Rechte bemüht, in der kommenden Saison wird das Haus, das sonst vor allem Bestseller, also: Bücher spielt, den Hamburger Kinoklassiker auf die Bühne bringen: Sebastian Schippers „Absolute Giganten“. Die Idee kam von Dirk Hoener, einem dem Haus sehr verbundenen Schauspieler, der derzeit gemeinsam mit Georg Münzel das Konzept für die Inszenierung erarbeitet. Die Premiere wird fast genau 20 Jahre nach dem damaligen Kinostart des Films sein, am 5. Mai 2019.

Man blicke „optimistisch in die Zukunft“, verkündete Intendant Axel Schneider bei der Vorstellung des Spielplans für die kommende Saison. Die Auslastungszahlen, die im vergangenen Jahr gesunken waren (Schneider hatte das auch auf die Eröffnung der Elbphilharmonie geschoben), haben sich erholt. Noch läuft die Spielzeit, erwartet wird eine Auslastung von rund 67 Prozent, 120.000 Zuschauer hätten dann in der Saison 2017/18 das Theater besucht.

"Deutsche Chronik" von Walter Kempowski

In der kommenden Spielzeit spricht das geplante Programm durchaus dafür, dass es so weitergehen könnte. Das ambitionierteste Projekt ist die Dramatisierung des Romanzyklus „Deutsche Chronik“ von Walter Kempowski. Vier Inszenierungen, alle in der Regie des Intendanten, der auch die Bühnenfassungen erstellt. Am 22. September eröffnet Teil 1, „Aus großer Zeit“, die Saison. Teil 2, „Tadellöser und Wolff“, folgt nur einen Tag später, der dritte und vierte Teil dann im März und April kommenden Jahres. Er wolle mit dem Stoff auch „die Verführbarkeit eines Bürgertums“ aufzeigen, erklärte Schneider. Die Zeit könnte nicht passender sein. Das Ende des Ersten Weltkriegs jährt sich zum 100. Mal, der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 2019 zum 80. Mal, Walter Kempowski hätte im April 2019 seinen 90. Geburtstag gefeiert.

Nächster Meyxerhoff-Bestseller

Joachim Meyerhoff kann sich selbst im Theater anschauen
Joachim Meyerhoff kann sich selbst im Theater anschauen © Imago/Leemage

Ein weiterer Romanzyklus deutet sich an mit der Dramatisierung des nächsten Bestsellers von Joachim Meyerhoff. Wiederaufgenommen wird das bei Kritik und Publikum gleichermaßen beliebte „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“, neu im Spielplan ist ab Februar „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“. Meyerhoff persönlich habe, als er die erste Inszenierung besuchte, bereits in der Vorstellungspause per Handschlag die Rechte gewährt.

Pippi Langstrumpf feiert Premiere

Die waren für einen anderen Erfolgsstoff offenbar schwerer zu bekommen: Seit 23 Jahren habe er „Pippi Langstrumpf“ als Weihnachtsproduktion machen wollen, gestand Axel Schneider, immer sei ihm ein anderes Hamburger Theater zuvor gekommen. Am 29. November feiert das Stück nach dem berühmten Lindgren-Buch nun Premiere in Altona. Zugreifen, wenn die Möglichkeit besteht – das gilt nicht nur für Rechte an erfolgreichen Stoffen, sondern ist auch der Titel des diesjährigen Sommerstücks: „Catch me if you can“ (ab 14.7.) nach dem Film mit Leonardo DiCaprio. Allerdings ohne DiCaprio. Man kann nicht alles haben.