Hamburg/Baden-Baden. Vor zwei Jahren kehrte Ann Sophie mit null Punkten aus Wien zurück. Nach der nächsten Schlappe verschafft sich die Sängerin Luft.
Die Verliererin des Eurovision Song Contest (ESC) von 2015, Ann Sophie, hat Verständnis für den Misserfolg ihrer Nachfolgerin Levina (26) in Kiew: „Ich möchte Levina sagen, es liegt nicht an ihr“, sagte die 25 Jahre alte Hamburgerin, die vor zwei Jahren in Wien mit null Punkten Letzte geworden war, der „Bild“-Zeitung vom Dienstag.
Die deutschen Teilnehmerinnen der vergangenen Jahre seien vor ihren ESC-Auftritten international zu wenig bekannt gemacht worden, erklärt sich die Musikerin die Pleitenserie. „Ich finde, dass Deutschland es sich zu einfach macht. Frei nach dem Motto: „Das wird schon irgendwie laufen!"“, beschwerte sie sich über die „Erniedrigung“.
Ann Sophie: Lena hat wegen Raab funktioniert
Dass sich eine im Vorfeld geführte PR-Kampagne auszahle, habe Lena Meyer-Landruts Sieg 2010 gezeigt, meinte Ann Sophie: „Lena hat funktioniert, weil Stefan Raab ihren Song vorher im Ausland kräftig beworben hatte.“ Sie selbst habe fünf Jahre später eine ganz andere Erfahrung gemacht: „Ich war bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich im deutschen Hamsterrad gefangen, vom Ausland war nie die Rede.“
Auch die 2016 für Deutschland angetretene Jamie-Lee Kriewitz war auf dem letzten Platz gelandet, Levina war mit sechs Punkten Vorletzte vor Spanien geworden.
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ESC-Songs bei Musikkäufern gefragt
Derweil stoßen die ESC-Songs von Kiew bei den deutschen Musikhörern auf viel Interesse. Zwölf Titel schafften es in die Top 100 der aktuellen Download-Trends, wie GfK Entertainment mitteilte. Der Siegertitel „Amar pelos dois“ von Salvador Sobral wurde demnach von allen ESC-Songs am häufigsten heruntergeladen.
Aber auch „City Lights“ von Blanche (Belgien/4. Platz beim ESC), „Hey, Mamma“ von SunStroke Project (Moldau/3.) und „Yodel It!“ von Ilinca feat. Alex Florea (Rumänien/7.) waren gefragt. Immerhin auf den fünften Platz schaffte es Levina mit „Perfect Life“. Die Auswertung bezog sich auf den Zeitraum 12. bis 14. Mai. Genaue Zahlen wurden nicht genannt.