Hamburg. Auf dem Programm stehen Kammermusik und Freistil, Avantgarde und alte Meister. Gastspiel im Wiener Konzerthaus.

In der laufenden Saison bekamen jene Konzerte des Ensemble ­Resonanz, bei denen das Programm vorab nicht verraten wurde, das Motto „Into The Unknown“, denn die Elbphilharmonie war komplett neu, für das Ensemble selbst und alle anderen auch. Das ist bekanntlich nicht mehr so. Bei der Präsentation der Pläne für die Spielzeit 2017/18 kam deswegen auch alles auf den Tisch: Vier „Resonanzen“-Konzerte im Kleinen Saal der Elbphilharmonie, dazu das erste im Großen Saal sowie eines in der früheren Heimat, der Laeiszhalle.

Die Bandbreite ist so, wie man es von der kleinen Streicher-Truppe aus dem Medienbunker an der Feldstraße seit Langem kennt und ­erwartet, vor ­allem mit Stammgästen angereichert: Bratschistin Tabea Zimmermann beispielsweise, die bei einem Abend mit der Sopranistin Robin ­Johannsen Werke von Britten, Purcell und Larcher präsentiert.

Musik des 18. Jahrhunderts für harmonia mundi

Eine Kombination aus später Mozart-Sinfonik mit einem Klavierkonzert von CPE Bach (Solist: Alexander Melnikov), dirigiert von Riccardo Minasi. Von 2018 an wird der römische Alte-Musik-Spezialist, der gerade in Salzburg seinen Posten als Chef des Mozarteum-Orchesters angetreten hat, außerdem neuer, zweijähriger Artist in Residence sein.

Gemeinsam geplant sind auch CD-Einspielungen mit Musik des 18. Jahrhunderts für harmonia mundi, insbesondere mit Werken von CPE Bach. Bach, Byrd, Ligetis Klavierkonzert und ein Player-Piano-Stück des von Ligeti verehrten US-Amerikaners Conlon Nancarrow sind Bestandteile eines Konzerts mit dem Pianisten Kit Armstrong.

Zweites Spielbein sind „urban string“-Konzerte

Für das Resonanz-Debüt im Großen Saal reist der RIAS Kammerchor aus Berlin an, gespielt werden dann Werke von Bach, Henze, Responsorien aus der spanischen Renaissance und Zeitgenössisches des Schotten James MacMillan. Ein noch spezielleres Spezial-Projekt ­erarbeiten derzeit die Komponisten ­Johannes Schöllhorn und Georges Aper­ghis: Sie verknüpfen eine Bearbeitung von Janaceks „Tagebuch eines Verschollenen“ mit einem Stück, das sich mit ­aktuellen Flüchtlingsschicksalen ausein­andersetzen soll. Für den Saison-Abschluss geht es in die Laeiszhalle: Emilio Pomàrico dirigiert eine eigene Uraufführung, kombiniert mit einer Kammerorchester-Version von Mahlers 9. Sinfonie.

Zweites Spielbein sind die bewährt freistiligen „urban string“-Abende im ensembleeigenen Resonanzraum, bei denen sich Club-Atmosphäre und Klassik entspannt auf einen gemeinsamen Nenner einigen. „Ankerangebote“ wie der „bunkersalon“ werden fortgesetzt. Dazu kommen Gastspiele, u. a. im Wiener Konzerthaus, den Philharmonien in Berlin und Luxenburg sowie bei den Bachwochen Arnsbach, die nicht nur für die Bilanz unverzichtbar sind, sondern auch das Renommee aufwerten.

Karten: Abos sind von sofort an erhältlich,
der Einzelkartenverkauf startet am 12. Juni, www.ensembleresonanz.com