Hamburg. Auch die kleineren Häuser zogen viele Gäste an. Vom antiken Schokoladenautomaten bis zur Brotwanderung gab es Überraschungen.

Mammuts und eine Brotwanderung waren bei den Besuchern in diesem Jahr besonders beliebt. Die "Lange Nacht der Museen" hat am Sonnabend knapp 28.000 Gäste angelockt. Im vergangenen Jahr waren 30.000 Menschen gezählt worden.

Aus 800 Veranstaltungen in 54 beteiligten Häusern stellten sich die Nachtschwärmer ihre individuelle Museumsroute durch acht Lange-Nacht-Stunden zusammen.

2800 Besucher im Polizeimuseum

Viele Besucher zog es in die kleinen Häuser fernab der ausgetretenen Museumspfade: Das Polizeimuseum zählte rund 2800 Besucher, zum KomponistenQuartier kamen 1150 Menschen, die Gedenkstätte Neuengamme zählte 300 Besucher und das Speicherstadtmuseum 2400 Gäste.

Viele Teilnehmer nutzen die Shuttlebuslinien 301 und 303 zwischen Hafenmuseum, Museumsschiff Rickmer Rickmers (3950 Besucher) und Internationalem Maritimen Museum (4750 Besucher) mit mehreren Extrabussen.

Orkanartige Sturmböen

Wegen orkanartiger Sturmböen und Regenschauer musste allerdings die große Hamburg-Zwei-Bühne auf dem Deichtorplatz am Nachmittag abgebaut werden. Das Wetter bedeutete aus Sicherheitsgründen das Aus für die Open-Air-Veranstaltung. Fest geplante Programmhighlights wie die Eröffnung durch Kultursenator Dr. Carsten Brosda, der Goldkehlchen-Chor und der Auftritt der Musikerin Annie Goodchild wurden – zur Freude der 600 Zuhörer – kurzfristig in die Deichtorhallen verlegt.

Die Foto-Aktion des Museumsdienstes fand mit 987 Posts (#lndmhh) voller unterhaltsamer Eindrücke aus der Museumsnacht extrem großen Zuspruch gerade bei jungen Leuten: Sie kürten so unterschiedliche persönliche Stars ihrer Langen Nacht wie das Trio Kosmopolka im Museum Elbinsel Wilhelmsburg, eine Mammutreproduktion im Archäologischen Museum, die Brotwanderung im Kunsthaus und einen antiken Schokoladenautomaten im Museum der Arbeit.

Atmosphäre eines Festes

Vera Neukirchen, Leiterin Museumsdienst Hamburg: „Die ‚Mutter aller Nächte‘ ist und bleibt ein Gemeinschaftserlebnis: Mit Freunden Hamburgs Museumslandschaft zu entdecken, mit Kollegen Kuratorenführungen zu lauschen und dabei in vollen Bussen mit gutgelaunten Gästen und Fahrern die nächtliche Stadt zu durchqueren, gleicht der positiven, verbindenden Atmosphäre eines großen Festes.“