Hamburg/Tübingen. Der Hamburger Ballett-Intendant John Neumeier erhält den Erich-Fromm-Preis für sein gesellschaftliches und soziales Engagement.

Der Intendant des Hamburger Balletts, John Neumeier, erhält den mit 10.000 Euro dotierten Erich-Fromm-Preis. Mit seinem künstlerischen Leben und Wirken habe der 74-Jährige wie kaum ein anderer die Kunst zum Botschafter des Humanen gemacht, begründete die Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft in Tübingen die Ehrung.

Neumeier soll die Auszeichnung am 11. März in Stuttgart entgegennehmen. In der Ballett-Szene gilt er als Koryphäe. Von 1963 bis 1969 war er unter John Cranko als Tänzer, Solist und Choreograf am Stuttgarter Ballett, danach wurde er mit 27 Jahren in Frankfurt/Main der jüngste Ballettdirektor Deutschlands.

Neumeier spricht über Tanz und die Kunst des Liebens

Die Gesellschaft schrieb, Neumeier habe in seinen Choreografien gescheiterten Menschen eine große innere Würde verliehen. „Mit seinem gesellschaftlichen und sozialen Engagement hat er Außerordentliches für die Sensibilisierung und für die Durchsetzung humanen Denkens im Sinne Erich Fromms geleistet – und tut es noch immer“, hieß es. Die mit der Preisverleihung verbundene Erich-Fromm-Vorlesung hält Neumeier zum Thema Tanz und die Kunst des Liebens.

Benannt ist der seit 1995 vergebene Preis nach dem Humanisten und Psychoanalytiker Erich Fromm (1900-1980), der mit Werken wie „Die Kunst des Liebens“ (1956) und „Haben oder Sein“ (1976) bekannt wurde. Vergangenes Jahr ging die Auszeichnung an Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck und seine Frau Christel.