Hamburg. 25 Jahre Schmidts Tivoli am Spielbudenplatz: Prominente und Fans gratulieren. Zum großen Finale kam Udo Lindenberg auf die Bühne.

„Engel von St. Pauli“ heißt ein Lied aus dem Kiez-Musical „Die heiße Ecke“, das exakt 3644-mal in Schmidts Tivoli gelaufen ist und weiter läuft und läuft und läuft. Es war ein ­besonderer Moment bei der Gala zum 25. Tivoli-Jubiläum, als Corny Littmann und Norbert Aust, die beiden Macher hinter den drei Schmidt-Theatern, neun „Engel von St. Pauli“ auf die Open-Air-Bühne auf dem Spielbudenplatz holten, sie vorstellten und das ­Ensemble der „Heißen Ecke“ ein Anerkennungsständchen für die soziale Arbeit und das
Engagement dieser Institutionen im Stadtteil sang.

Heilsarmee und Alimaus, Hamburger Tafel und CaFée mit Herz, St. Pauli Kirche, GWA und Hamburg Leuchtfeuer, aber auch die Polizisten der Davidwache und die Männer der Stadtreinigung, die jedes Wochenende 35 Tonnen Müll auf dem Kiez beseitigen, erfuhren diese besondere Ehrung bei dem Spektakel, das eigentlich der Feier von Schmidts ­Tivoli galt. Aust und Littmann sind eben nicht nur erfolgreiche Theater-Impresarios, sondern auch Menschen mit hohem sozialen Bewusstsein und im Stadtteil St. Pauli tief verwurzelt. Die Wertschätzung zeigten nicht nur mehrere Tausend Zuschauer, die sich vor der Bühne drängten, um das vierstündige Programm umsonst und draußen zu verfolgen, sondern auch die anwesende Polit-Prominenz. Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Hansestadt, sprach ein Grußwort, aber auch die Senatoren Katharina Fegebank, Andy Grote, Peter Tschentscher und Kultur-Staatsrat Carsten Brosda waren zum Gratulieren gekommen.

Chefs unter sich: Norbert Aust (l.),
Olaf Scholz und Corny Littmann (r.)
Chefs unter sich: Norbert Aust (l.), Olaf Scholz und Corny Littmann (r.) © dpa | Christian Charisius

Das Tivoli hatte ein Programm mit aktuellen Songs und musikalischen Erinnerungen an frühere Produktionen auf die Beine gestellt. Künstler wie die ­Diseuse Georgette Dee und ihr Partner Terry Truck, die Sängerin Jane Comerford, der Komiker Johann König und Popsänger Michy Reincke zeigten mit Songs ihre Verbundenheit zu der Bühne, die 1991 eröffnet wurde. Auch Helge Schneider ließ grüßen, allerdings nur per Videobotschaft, denn er hatte an diesem Wochenende einen Auftritt in Zweibrücken am anderen Ende Deutschlands.

Auf gewohnt schnoddrige Art führte Hausherr Littmann durchs Programm, mit Anke Harnack vom NDR stand ihm eine Co-Moderatorin zur Seite, die ebenfalls nicht auf den Mund gefallen war und ihm Paroli bieten konnte. Zum großen Finale kam noch Udo Lindenberg auf die Bühne, nuschelte seine Glückwünsche und stimmte dann in einen vieltausendfachen Chor mit ein, der ­besang, wo das Herz von St. Pauli liegt: auf der „Reeperbahn“.