Hamburg . Die Kulturbehörde schreibt zum zweiten Mal den Wettbewerb aus. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die wichtige Rolle der Buchhandlungen für die kulturelle Versorgung der Hamburger betonen, ihre Arbeit belohnen und nicht zuletzt ihre Stellung innerhalb der Konkurrenz mit dem Internet-Versandhandel stärken: Das waren die Ziele, die vor zwei Jahren mit der Ausrufung des Hamburger Buchhandlungspreises verbunden waren.

Eine hervorragende Idee der parteilosen Kultursenatorin Barbara Kisseler („Die Kulturbehörde Hamburg möchte den unermüdlichen Einsatz der Buchhändler für die Lesekultur in Hamburg würdigen“), die kurz darauf bundesweit mit dem Deutschen Buchhandlungspreis Nachahmung fand. Erster Preisträger des Hamburger Buchhandlungspreises, der mit 10.000 Euro dotiert ist, war 2014 die Buchhandlung Christiansen in Ottensen. Ausgewählt hatte sie eine Jury, die Vorarbeit freilich hatten die Hamburger Buchkäufer geleistet: Sie hatten zu Tausenden ihre Vorschläge eingereicht, wer denn den Preis erhalten solle.

Auch diesmal können alle Hamburger ihre Lieblingsbuchhandlung vorschlagen. Voraussetzung ist, dass sie inhabergeführt ist – und in Hamburg liegt. Die Bewertungsschwerpunkte der aus Nicole Christiansen (Preisträger 2014), der Hamburger Literaturreferentin Antje Flemming, Carola Markwa (Börsenverein des deutschen Buchhandels), Literaturhaus-Chef Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg), Rita Schmitt (Hamburger Öffentliche Bücherhallen) und Abendblatt-Redakteur Thomas Andre bestehenden Jury sind vielfältig.

Im Aufruf der Kulturbehörde heißt es zum Beispiel, dass die Auszeichnung an allgemein sortierte Buchhandlungen gehen könne, „deren Angebot sich nicht ausschließlich an aktuellen Trends und Bestsellerlisten orientiert, sondern mehr als üblich Literatur abseits des Mainstreams umfasst“. Außerdem kommen für den Buchhandlungspreis alle Fachbuchhandlungen in Frage, die hamburgweit für ihre Expertise anerkannt werden. Diese Buchhandlungen müssen ebenfalls inhabergeführt sein.

Weitere Kategorien sind Service, Beratung, vor allem aber auch Veranstaltungen und Bemühungen in der Literaturvermittlung. Die Buchhandlung als besonderer Treffpunkt für Literaturinteressierte ist das Idealbild. Dabei sollte jede Buchhandlung so fest in der Gegenwart verankert sein, dass sie auch einen Onlineshop besitzt.

Eine Neuerung im Vergleich zur Premiere vor zwei Jahren ist der Förderpreis, der 2016 „an spezialisierte und besonders originelle buchhändlerische Vorhaben gehen“ soll, wie die Kulturbehörde schreibt. Der Sieger des Förderpreis erhält 2000 Euro. Auch hier kann jeder eine Buchhandlung vorschlagen; wie beim „großen“ Buchhandlungspreis wählt die Jury aus allen Vorschlägen einen Sieger aus.

Die Preise werden im Rahmen der „Langen Nacht der Literatur“ am 3. September von Kultursenatorin Kisseler überreicht.

Vorschläge für den Buchhandlungspreis und den Förderpreis mit einer kurzen Begründung sind bis zum 23. Juni 2016 zu richten an: buchhandlungspreis@kb.hamburg.de