Hamburg. Das Museum präsentiert rund 120 Paar Schuhe. Einige wurden von berühmten Sportlern getragen, andere sind Sammler-Exemplare.

Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe widmet sich dem Sportschuh. Unter dem Titel „Sneaker - Design für schnelle Füße“ eröffnet das Museum am Hauptbahnhof am Freitag (13. Mai) eine Ausstellung über die Entwicklung vom klassischen Turnschuh zum exklusiven Modeaccessoire. Bis zum 28. August präsentiert es Schuhe, Anzeigen und Plakate.

„Sneaker“ ist abgeleitet von „to sneak“ (dt.: schleichen). So schlich der einst nur zweckgebundene Turnschuh in 150 Jahren zum Alltagsstraßenschuh auf. Etwa ein Dutzend große Marken streiten heute mit coolem Image und hippem Design um die Gunst der Käufer. Einige werden nur in limitierten Editionen auf den Markt gebracht und mit großem Aufwand beworben.

Das Museum präsentiert rund 120 Paar Schuhe. Einige wurden von berühmten Sportlern getragen, andere sind ausgewählte Exemplare von privaten Sammlern. Designer und Sammler erzählen kleine Geschichten über ihre Schuhe. Zu sehen sind außerdem rund 120 Plakate und PR-Drucke aus aller Welt, sowie eine Reihe von Werbespots.

Seit 150 Jahren gibt es spezielle Sportschuhe

Zu sehen sind auch ältere Modelle wie ein Laufschuh mit scharfen Spikes aus den 30er Jahren oder ein Fußballschuh von 1954. Sie erzählen aus einer Zeit, als „Sneaker“ noch „Turnschuhe“ genannt wurden. Ein Sneaker ABC klärt auf über Begriffe wie Deadstock oder Jumpman und erläutert, was ein Hype Beast ist oder wofür HTM steht.

Seit 150 Jahren gibt es spezielle Sportschuhe: Um 1860 führten die Plimsolls in England Schuhe mit einer flachen Kautschuksohle ein. Von 1917 an produzierte die Firma Converse in Massachusetts Sportschuhe mit Gummisohlen und einem Schaft aus Segeltuch. Der Basketballspieler Chuck Taylor verbesserte das Konzept und brachte 1923 die „Chucks“ auf den Markt. In Herzogenaurach (bei Nürnberg) begannen die Brüder Dassler in den 20er Jahren Sportschuhe zu produzieren und führten nach 1945 die Firmen „Adidas“ und „Puma“ zu Weltruhm.

Die neuere Entwicklung begann Mitte der 80er Jahre, als die Hip-Hop-Band Run DMC und der Basketballer Michael Jordan die Sneaker-Kultur ins Rollen brachten. 1985 gewann auch Boris Becker in Wimbledon mit Sneakers von Puma. Aufmerksamkeit erregte der Sportschuh 1985 auch durch den Grünen-Politiker Joschka Fischer, der sich in Sneakers zum hessischen Umweltminister vereidigen ließ.