Hamburg. Ab März wird Christian Bergs neues Familienmusical „Vom Fischer und seiner Frau“ gespielt. Für 2017 ist ein neues Theater in Hamm geplant.

Seit 13 Jahren schon ist das Hamburger Sprechwerk an der Klaus-Groth-Straße zu Hause. Über einen kleinen Hof eines Gewerbegebäudes entlang geht es auf ein altes Motorboot zu, dann eine Treppe hoch. Die Off-Bühne von außen. Ein Familienmusical stand im Sprechwerk bisher nicht auf dem Spielplan. Am Montag probte im Saal erstmals ein profilierter Fachmann: Christian Berg („Jim Knopf“, „Oliver Twist“) wird dort „Vom Fischer und seiner Frau“ inszenieren. Als „Nordical für die ganze Familie“ hat es am 18. März Premiere.

Dass es im Sprechwerk gelegentlich von der Decke tropft, hat nichts mit dem neuen (Märchen-)Stück zu tun, für das die vier Darsteller schon gestern ins gelbe Friesennerz-Outfit schlüpften. Seit bei einem Orkan Ende 2013 eine Eternitplatte eines Nachbargebäudes aufs Sprechwerk schlug, tropft es, wenn Schnee auf dem Dach liegt. Nicht bloß, weil über der Reihe 4 im Zuschauerraum ein kleines Loch in der Decke erkennbar ist, gilt es den Blick besser auf die Bühne zu richten.

Künftig wird das Sprechwerk mit 200 Plätzen gut 50 mehr als bisher haben

Am Rande der Probe sickerte aber durch, warum eine Reparatur – allein das Schutznetz für die Dachdecker würde 6000 Euro kosten – kaum lohnt: Das Sprechwerk wird umziehen, von Borgfelde wenige Hundert Meter weiter nach Hamm. An der Burgstraße errichtet der Sportverein HT 16 zum 200. Geburtstag nicht nur neue Hallen, neben Wohnungen entsteht ein Kulturzentrum. „Wir können den Theatersaal gestalten und zu bezahlbaren Mieten nutzen“, ist Sprechwerk-Intendantin Konstanze Ullmer voller Vorfreude.

Vorbehaltlich der Änderung des Bebauungsplans im März wird das Sprechwerk künftig mit 200 Plätzen gut 50 mehr als bisher haben, erstmals Künstler-Garderobe und -WC, Lager und Büros sowie eine angegliederte moderne Gastronomie. „Wenn es gut läuft, sind wir 2017 dort, normal spätestens 2019“, sagte Sprechwerk-Gründer Andreas Lübbers. In jedem Fall sei der Plan mit der Kulturbehörde abgestimmt.

„Wir sind jetzt schon stolz, dass Christian Berg hier spielt“, sagte Ullmer, die im Vorjahr mit dem Musical-Macher in Kontakt gekommen war. „Wenn wir ihn auch in unserem neuen Haus hätten, wären wir richtig stolz“, so die Intendantin. Das Sprechwerk produziert dank des Sponsorings der Unternehmer Christl und Michael Otto „Vom Fischer und seiner Frau“ selbst. „Es geht darin um Identität, aber auch viel um Heimat“, sagte der in Cuxhaven lebende Berg. Gleiches gilt mittelfristig fürs Hamburger Sprechwerk.

„Vom Fischer und seiner Frau“ Premiere Fr 18.3., 15.00, bis 22.5., Klaus-Groth-Str. 23, Karten ab 17,20: T. 69 65 05 05; www.hamburgersprechwerk.de