Hamburg. NDR kündigt leichte Preiserhöhungen auch bei Einzelkarten an. Internetseite wird den virtuellen Test der Platzperspektive ermöglichen.

Mitten in einer Konzertsaison rund 4300 Abonnements von einem Saal in einen anderen umtopfen? „Das wird eine Herkulesaufgabe.“ Mit dieser Prognose begannen Christoph Melder vom NDR Ticketshop, Achim Dobschall, Manager des NDR Sinfonieorchesters, und Moderatorin Friederike Westerhaus am Freitag ihre Abonnenten-Informationsveranstaltung in der Laeiszhalle.

Die NDR-Musiker werden in der Elbphilharmonie ab 2017 zehn Jahre lang das Residenzorchester sein, also eine klassische Hausmacht, mit eigener Infrastruktur, vielen Vorrechten, aber auch etlichen Pflichten. „Wir werden uns da richtig breit machen“, kündigte Dobschall seiner Kundschaft an. Zur Feier des Neubaus wird der NDR in der zweiten Hälfte der Spielzeit 2016/17 keine Konzerte mehr in der Laeiszhalle geben, die Saison hat also zwei räumlich getrennte Programmabschnitte.

Eine der NDR-Maßnahmen: Die Verkürzung der Abo-Reihen A und B um zwei auf acht Termine, um dem geringeren Vorabinteresse an lange feststehenden Konzertterminen Rechnung zu tragen (wer die gewohnten zehn Konzerte möchte, kann sie zu Abo-Preisen dazubuchen). Andererseits schafft man so mehr Kartenverkaufs-Spielräume für den garantiert enormen Andrang auf jedes einzelne Konzert der ersten Elbphilharmonie-Monate. NDR-Abonnenten sollen im Februar 2016 einen Sitzplatzvorschlag erhalten, mit einer Vierwochenfrist für Änderungswünsche.

Eine Internetseite wird den virtuellen Test der Platzperspektive ermöglichen. Der Vorverkauf von neuen Abos ist für April 2016 geplant, der Einzelkartenvorverkauf für Ende Juni 2016. Zu den noch nicht fixierten Kartenpreisen beließ Dobschall es bei vagen Andeutungen, „ganz ohne Erhöhungen geht das nicht ab“, sagte er, im Abosortiment womöglich drei bis 7,50 Euro, im freien Verkauf eventuell fünf bis zehn Euro. Doch im Vergleich zu den akustischen Problemzonen in der Laeiszhalle werde schon die Qualität der günstigeren Plätze in der Elbphilharmonie viel besser sein.

Viele Spielbetriebs-Umstellungsthemen wurden nur angerissen. Ja, der Weg zum Elbphilharmonie-Sitzplatz wird länger dauern und umständlicher sein als bei der Laeiszhalle, denn „das Ganze ist ein Hochhaus“. Konkretes dazu nach November 2016, nach den Probeläufen des Konzertlebens mit echten Menschen. Neben den 510 öffentlichen Parkplätzen in der Elbphilharmonie gebe es in nahe gelegenden Parkhäusern rund 1750 Stellplätze und mehrere Anlaufstellen für Busse und Bahnen. Und als Dobschall erwähnte, dass der Zehn-Jahres-Residenzvertrag 2007 geschlossen wurde, gab es Szenenglucksen im Parkett.