Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kultur und Politik, Wissenschaft und Gesellschaft haben ihrer Trauer um den Tod von Siegfried Lenz Ausdruck verliehen.
Bundespräsident Joachim Gauck: „Mit seinen Büchern hat er die Menschen bewegt, begeistert und zum Nachdenken gebracht. In seinen Romanen und Erzählungen finden sich die großen Hoffnungen und Irrtümer, die Ängste und Sehnsüchte ganzer Generationen.“
Olaf Scholz (SPD), Erster Bürgermeister von Hamburg: „Hamburg trauert um den Ehrenbürger Siegfried Lenz, den aufmerksamen Beobachter, den großen Erzähler, den über die Grenzen Deutschlands hinaus hoch angesehenen Schriftsteller.“
Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg: „Die Universität Hamburg trauert um ihren Ehrensenator, der mit seinem literarischen Œuvre wichtige Themen der Gesellschaft kritisch aufgriff und damit beispielhaft Werte wie Toleranz, die Fähigkeit zur Urteilsbildung und Freundschaft vermittelt hat.“
Markus Trebitsch, TV-Produzent: „Ich bin tieftraurig und denke an seine Frau Ulla. Ein wirklich großer Mensch ist von uns gegangen.“
Ulla Hahn, Schriftstellerin: „Er war einer der freundlichsten und liebenswertesten Kollegen, die ich je kennengelernt habe.“
Peter Härtling, Schriftsteller: „Ich wage es, trauernd und erinnernd, Siegfried Lenz ganz altmodisch als nobel zu bezeichnen.“
Monika Grütters (CDU), Kulturstaatsministerin: „Es ist ihm mit großer Meisterschaft gelungen, das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte literarisch wachzuhalten und für die nachfolgenden Generationen verständlich zu machen.“
Gino Leineweber, Vorsitzender des Hamburger Schriftstellerverbandes: „Sein Werk war eine internationale Visitenkarte eines neuen Deutschlands, das nach dem Kulturbruch in der Zeit des Nationalsozialismus wieder Anschluss an die Zivilgesellschaft suchte und auch fand.“
Thomas Ganske, Verleger und langjähriger Freund: „Er hat mich mit seinem Rat für Hoffmann und Campe, der immer sein Verlag war, ein Leben lang begleitet. Jetzt bleibt die Erinnerung an eine einzigartige Freundschaft, an einen großen Menschen und als Zeugnis dafür seine Bücher.“
Barbara Kisseler (parteilos), Hamburger Kultursenatorin: „Die Werke von Siegfried Lenz haben die Zeitgeschichte Deutschlands eindrücklich und einfühlsam in Worte gefasst und insbesondere der Nachkriegsgeneration eine Stimme gegeben.“
Joachim Lux, Intendant des Thalia Theaters: „Das Thalia Theater trauert um Siegfried Lenz. Er war neben Günter Grass der wichtigste Schriftsteller Deutschlands nach dem Krieg und der bedeutendste in Hamburg lebende Autor. Seine ‚Deutschstunde‘ bleibt ein Buch von Weltrang. Aber mehr noch: Die jahrzehntelange tiefe Freundschaft zwischen ihm und Helmut Schmidt zeigt, dass es sehr wohl möglich ist, Geist und Macht, Kunst und Politik miteinander zu versöhnen – ein Vorbild für alle Nachgeborenen.“
Ulrich von Bülow, Leiter des Deutschen Literaturarchivs in Marbach: „Siegfried Lenz war ein Autor nicht nur für Literaturfachleute, sondern vor allem für Leser.“
Tomasz Andrukiewicz, Bürgermeister von Lenz’ Geburtsstadt Ełk (früher Lyck) in Masuren: „Dieser ausgezeichnete Humanist hat sich in seinem gesamten literarischen Werk mit Sympathie auf unser Ełk und die Sitten der Menschen in Masuren bezogen. (...) Wir sind stolz, dass er einer von uns war.“
Sigmar Gabriel, SPD-Vorsitzender: „Siegfried Lenz war der Sozialdemokratie – von dem Engagement für Willy Brandt und dessen Ostpolitik bis zum gerade erschienenen Gesprächsbuch mit Helmut Schmidt – zutiefst verbunden, wofür wir ihm immer dankbar sein werden.“
Hans-Jochen Jaschke, Hamburger Weihbischof: „Siegfried Lenz hat mit einem großen Herzen und in einer eindringlichen Sprache von Menschen in ihren komplexen Lebenssituationen erzählt und sie uns nahegebracht, immer mit feinem Gespür für das konkrete Leben.“