In dieser neuen Serie stellt das Abendblatt einige der Kulturen und ihre Menschen vor. Teil 1: Mexiko. Im Völkerkundemuseum ist bis Dienstag das mexikanische Objekt in der Abendblatt-Vitrine zu sehen.
Ein Skelett sitzt auf einem Sarg, mit dem von ihm ausgewählten Büchern, die in mehreren Regalen im Hintergrund und auch davor zu sehen sind. „Das sind die Bücher, die ich nach meinem Tod lesen möchte“, heißt die Übersetzung der spanischen Inschrift, die man auf dem schwarzen Sarg lesen kann. „Estos son los libros que quiero leer después de mi muerte“ ist auch der Titel dieses Werks, das die mexikanische Künstlerin Rosario Ochoa Avila aus mexikanischem Pappmaschee (Papel Mexica) gefertigt hat. Es thematisiert den mexikanischen Totentag, der traditionell als fröhliches Fest mit Musik, Tanz und gutem Essen gefeiert wird. Das Ensemble mit der Figur des Todes bezieht sich auf die Altäre, die sowohl im häuslichen Umfeld als auch im öffentlichen Raum zum Totentag aufgestellt werden. Typisch ist auch der satirische Umgang mit dem Tod, den die überwiegend katholischen Mexikaner nicht als endgültig betrachten. Das Totenfest nehmen die Menschen zum Anlass, ihrer Verstorbenen zu gedenken und ihnen auch über den Tod hinaus Gutes zu tun.
Das abgebildete Objekt ist noch bis Dienstag im Museum für Völkerkunde in der Abendblatt-Vitrine zu sehen, die sich in der Bibliotheksgalerie (Zugang über das Restaurant Okzident) befindet.