Da halfen auch Sylvie van der Vaart und Jupp Heynckes nicht. Die ARD machte das Quotenrennen. Eine prominente Schauspielerin soll „Tatort“-Kommissarin werden.

Hamburg/Berlin. Der „Tatort“ im Ersten hat am Sonntag wieder das Quotenrennen gewonnen – trotz erheblicher Konkurrenz von RTL. Denn dort sendete Günther Jauch schon seinen Jahresrückblick mit Menschen, Bildern und Emotionen, wie der Titel verhieß. Doch selbst die Promi-Besetzung mit Sylvie van der Vaart, Malala, Wladimir Klitschko und Jupp Heynckes reichte nicht, um an den „Tatort“ auch nur im entferntesten heranzukommen. Die Stuttgarter Folge „Happy Birthday, Sarah“ sahen 9,34 Millionen Zuschauer (26,0 Prozent Marktanteil). Bei Jauch schalteten 4,49 Millionen Zuschauer ein (15,3 Prozent). Sogar Inga Lindström (“Das Geheimnis von Gripsholm“) im ZDF war mit 5,40 Millionen und 15,0 Prozent Marktanteil besser.

Sylvie van der Vaart sprach bei Jauch über ihre gescheiterte Ehe und das komplizierte Verhältnis zu ihrer ehemaligen Freundin Sabia Boulahrouz. „Es war deshalb ganz schwierig, weil mein Ex-Mann und ich versucht haben, Sachen privat zu halten, wo andere ihre Geschichte verkauft haben“, sagte sie. Es sei wie ein „Guerillakrieg“ gewesen: „Aus jeder Ecke kann etwas kommen.“

In bewegenden Worten erklärte Fußball-Erfolgstrainer Jupp Heynckes noch einmal, wie sensibel das Gebilde einer Mannschaft wie die des FC Bayern ist. Heynckes führte den Triple-Gewinner in der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte. Für Heynckes gab es schon beim Gang ins Fernsehstudio Standing Ovations.

Und es gab ernsthafte Themen bei Jauch wie das Anliegen der 16 Jahre alten Malala Yousafzai, die Opfer eines Taliban-Attentats wurde. Sie hatte sich für Bildung eingesetzt und war trotz eines Verbots zur Schule gegangen. Taliban schossen ihr in den Kopf, sie überlebte. Jauch nötigte ihr die Aufforderung an deutsche Schüler ab, dass sie doch froh sein sollten, überhaupt zur Schule zu gehen.

Bei Jauch berichtete außerdem der Düsseldorfer Augenarzt Eckhard Roth, wie er zum zweiten Mal das Abitur ablegte – eine Schnapsidee nach dem Vorbild der Feuerzangenbowle. Dafür musste Roth, der promovierter Mediziner und Doktor der Physik ist, keine strafrechtlichen Folgen fürchten. Die Staatsanwaltschaft erklärte, man habe den Fall eingehend geprüft, es sei aber keine Straftat erkennbar.

Roth hatte hatte nach 37 Jahren das Abitur noch einmal durchlaufen und die Prüfungen bestanden. Anlass war eine Kneipenwette mit Freunden gewesen. Er hatte sich mit einem falschen Lebenslauf als Schiffskoch ausgegeben und so seine Zulassung zu den Prüfungen erschummelt.

Im Stuttgarter „Tatort“ ermittelten die Kommissare Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare). „Happy Birthday, Sarah“ hieß die Folge, inszeniert von Regisseur Oliver Kienle. Die Süd-Schiene des „Tatorts“ soll demnächst Zuwachs bekommen. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung ist Heike Makatsch, 42, im Gespräch als neue Kommissarin.

Am Sonnabend hat Florian Silbereisen in der ARD den Show-Vierkampf gewonnen: Das Adventsfest der 100.000 Lichter hatte 5,57 Millionen Zuschauer (19,7 Prozent Marktanteil). Das Supertalent sahen nur 3,95 Millionen Menschen und 14,5 Prozent Marktanteil, Joko gegen Klaas auf ProSieben sahen 1,99 Millionen Zuschauer (7,2 Prozent).