Daniel Craig ist bereits zum dritten Mal in der Rolle des toughen, im neuesten Film aber auch sehr verletzlichen Agenten James Bond zu sehen.

Berlin. Zahlreiche Fans haben am Dienstagabend in Berlin James-Bond-Darsteller Daniel Craig bei der Deutschland-Premiere von „Skyfall“ am Potsdamer Platz begrüßt. Trotz des kalten Wetters harrten die Bond-Anhänger bereits seit den Nachmittagsstunden am Roten Teppich aus, um Craig und Bond-Girl Bérénice Marlohe zu sehen. Für die Vorstellung des 23. Kinoabenteuers von „007“ waren zudem Regisseur Sam Mendes und Produzentin Barbara Broccoli in die Hauptstadt gekommen.

In dem neuen Film wird ein Anschlag auf den Sitz des britischen Geheimdienstes in London verübt. Widerwillig kehrt der tot geglaubte Bond zurück und schwebt gleich wieder in höchster Lebensgefahr: Der mysteriöse Schurke Silva hat es auf Bonds Chefin M abgesehen. In die Kinos kommt der Film am 1. November.

Wenige Wochen nach dem 50. Jubiläum der Kinoreihe am 5. Oktober deuten sich neue Rekorde an: In der britischen Heimat ist „Skyfall“ bereits angelaufen und hat dort das beste Startwochenende in der 007-Geschichte und das zweitbeste überhaupt hingelegt. In den USA kommt Craigs dritter Auftritt als Agent mit der Lizenz zum Töten am 9. November in die Kinos.

Sturm „Sandy” verhindert den Abflug

Eigentlich wollten Craig & Co. den Film am Donnerstag bei einer Sondervorführung in New York vorstellen. Wirbelsturm Sandy, der an der Ostküste der USA wütete, machte dem Team aber einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen sollte der Schauspieler im Anschluss an die Premiere die Heimreise nach London antreten. Der Brite ließ sich von den widrigen Wetterverhältnissen nicht die Laune verderben und schmiedete große Pläne für seinen nächsten Auftritt als 007.

„Ich glaube, beim nächsten Film können wir tun, was immer wir wollen“, sagte der Brite kurz vor der Premiere am Potsdamer Platz. Craig lässt sich bei seiner Wunschliste von den alten 007-Filmen inspirieren. „Ich liebe U-Boot-Stützpunkte, ich will Vulkane unter der Erdoberfläche. Lasst es uns machen.“

Für seinen dritten Auftritt als der Geheimagent in „Skyfall“ hatte Craig klare Vorstellungen. „Bei diesem Film war es immer mein Anliegen, einen so klassischen Bond-Film zu machen, wie wir nur konnten.“ Vertraglich ist der 44-Jährige für zwei weitere 007-Auftritte verpflichtet, überlässt aber den Produzenten das Ruder: „Sollte ich noch einen machen, wäre ich sehr glücklich.“

Regisseur nahm Herausforderung an

Craig selbst hatte Regisseur Sam Mendes an Bord geholt und während einer Party den Job angeboten. Die Herausforderung sei für ihn genau zur rechten Zeit gekommen, sagte der Oscar-prämierte Filmemacher („American Beauty“) in Berlin. „Ich fühlte mich etwas festgefahren und wollte mich aufrütteln.“

Mendes machte seine Mitarbeit aber von einer Liste radikaler Handlungselemente abhängig. So habe er darauf bestanden, Bond an den Ort seiner Kindheit zurückzuführen, den Agenten fast umzubringen und als quasi Alkoholiker zurückzuholen. Sein Ziel sei es gewesen, dass die Zuschauer wahrhaft mit dem Helden fühlen, sagte Mendes. In früheren Filmen sei der Agent fast zum Einrichtungsgegenstand verkommen.

Judi Dench, Darstellerin der 007-Chefin M, und Javier Bardem alias Schurke Raoul Silva waren nicht nach Berlin gereist. Auch Bond-Girl Naomie Harris überließ ihrer Kollegin Bérénice Marlohe den roten Teppich. Die Französin schwärmte von der Menschlichkeit und Bescheidenheit ihrer Kollegen. Weniger ungetrübte Erinnerungen hat sie an die „Skyfall“-Weltpremiere in London. Prinz Charles sei zwar sehr charmant gewesen – seine Frage, ob sie schon einmal Shakespeare gespielt habe, habe sie aber voller Scham verneinen müssen, sagte Marlohe.