Bei „Skyfall“ wächst der Druck ins Unermessliche: Zum 50. Kino-Geburtstag von James Bond wollen die Zuschauer keine halben Sachen sehen.

London. Extremem Druck standhalten können – das steht in der Stellenbeschreibung für den berühmtesten Geheimagenten der Welt ganz weit oben. Doch diesmal muss James Bond noch mehr ertragen als in all den Jahrzehnten davor. Vier lange Jahre haben die Fans von 007 nach „Ein Quantum Trost“ auf seinen nächsten Auftritt gewartet. Und genau 50 Jahre ist es her, dass der erste Bond-Film auf die Leinwand kam, „Dr. No“ mit Sean Connery. An diesem Dienstag (23. Oktober) stellt sich Bond nun endgültig den Zuschauererwartungen.

Die Weltpremiere von „Skyfall“ in London wird königlich zelebriert: Sie findet in der historischen Royal Albert Hall statt, und neben den Darstellern und reichlich weiterer Promimenz wird der britische Thronfolger Prinz Charles mit Frau Camilla erwartet. Es ist der 23. Film in der erfolgreichsten Reihe der Kinogeschichte.

Die Spannung wurde über Wochen aufgebaut. Trailer wurden Schritt für Schritt verbreitet. Sängerin Adele präsentierte ihren Song zum Film. Die beste Werbung aber gab es bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London im Juli: Die britische Königin Elizabeth II. höchstpersönlich machte in einem Kurzfilm an der Seite des aktuellen Bond-Darstellers Daniel Craig mit, ließ sogar ihre geliebten Corgi-Hündchen vor die Kamera. In dem Streifen holte Craig alias Bond die Queen im Buckingham Palast ab und brachte sie per Hubschrauber ins Olympiastadion. Dort segelte das Paar mit einem Sprung ein – allerdings vertreten von professionellen Stuntmen.

Erste Kritiken von „Skyfall“ sind durchweg positiv. Regisseur Sam Mendes („American Beauty“), eigentlich nicht als Action-Fachmann bekannt, gebe der Figur eine Menge mehr Tiefgang, hieß es in britischen Zeitungen. Im 50. Bond-Jahr geht es außerdem zurück zu den Bond-Wurzeln. So spielt unter anderem Bonds legendärer Aston Martin wieder eine Rolle. Die Geschichte soll sich zudem wieder stärker an den Buchvorlagen von Ian Fleming orientieren.

Die britische „Times“ – eine der wenigen Zeitungen, die früh zu einem Vorab des Films eingeladen wurde – lobte „Skyfall“ bereits als „triumphale Rückkehr zum klassischen Bond“. Craig, der nach dem vielfach eher enttäuscht aufgenommenen „Quantum Trost“ schon auf der Abschussliste zu stehen schien, bekommt die wohl bestmögliche Kritik. Niemand gebe den Bon besser als er – abgesehen vielleicht vom frühen Sean Connery. „Times“-Filmkritikerin Kate Muir ist sich sicher: „Skyfall ist eine Wiederauferstehung, und wird zu einem der besten 007 gezählt werden.“ In Deutschland kommt der Film am 1. November in die Kinos.